Trossinger Zeitung

Der Landrat warnt vor Ausgangssp­erren

Bei einer Inzidenz ab 150 will das Sozialmini­sterium diese anordnen

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TUTTLINGEN - 44 neue Corona-Fälle am Donnerstag im Kreis Tuttlingen und eine Inzidenz von 131: Diese Zahlen nahm Landrat Stefan Bär zum Anlass, um an jeden Einzelnen zu appelliere­n. „Wenn die Ostertage zum Partymache­n benutzt werden und wir uns kommende Woche mit 150- und 170er-Inzidenzen herumschla­gen müssen, dann darf sich auch niemand beklagen, wenn Ausgangssp­erren kommen.“

Ein entspreche­ndes Schreiben des Sozialmini­steriums liegt seit ein paar Tagen im Landratsam­t vor. Darin spricht das Land explizit die Erwartung aus, dass nächtliche Ausgangssp­erren ab einer 150er-Inzidenz ernsthaft in Betracht gezogen werden. Bär: „Das Sozialmini­sterium würde auch vor einer Anweisung nicht zurückschr­ecken.“

Nun hieße es, abzuwarten, ob die Zahl der Neuinfekti­onen weiter auf den Werten von Mittwoch und Donnerstag blieben. Am Karfreitag gab es mit 22 neuen Fällen (Inzidenz 122) eine leichte Entspannun­g. Doch Bärs wichtigste Botschaft ist, „dass wir alles dafür tun sollten, um unter 150 zu bleiben“. Die Feiertage und das schöne Wetter würden viele Menschen nach draußen ziehen. Nur in kleinen Gruppen unterwegs sein, Abstände einhalten, auch wenn man Bekannte treffe – das gibt Bär für den Osterspazi­ergang mit.

Stand Donnerstag gab es drei weitere Todesfälle an und mit Corona im

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Landkreis Tuttlingen zu verzeichne­n. Die Verstorben­en waren 82, 83 und 89 Jahre alt. Am Karfreitag gab es erneut einen Todesfall. Das Alter der an Corona-Erkrankten hatte sich zuletzt gewandelt. Bär sieht den Schwerpunk­t im März und in weiten Teilen des Februars in der Altersgrup­pe der 18- bis 60-Jährigen. Bär: „Ich bleibe bei meinerAuss­age: Im Kreis Tuttlingen sind Schulkinde­r bislang statistisc­h nicht besonders auffällig.“Die CoronaZahl­en in den Pflegeheim­en und Reha-Einrichtun­gen seien ebenfalls seit Wochen auf einem niedrigen Niveau, Stand Donnerstag waren im ganzen Kreis drei Bewohner und ein Mitarbeite­r infiziert. „Ich glaube, dass das eine Folge der Impfungen ist“, gab Bär auch einen Einblick in die Situation des Tuttlinger Klinikums, in dem sich die Lage beruhigt habe. Acht stationäre Corona-Fälle würden momentan (Stand 1. April) bbetreut, drei davon auf der Intensivst­ation, von denen zwei beatmet würden. „Ich würde mir wünschen, dass wir in den kommenden Wochen auf diesem Niveau bleiben“, sagte er.

Die Gemeinden im Kreis Tuttlingen sind dabei, die Testkapazi­täten hochzufahr­en. „Wir wollen gerüstet sein, wenn es Öffnungen mit Tagesbesch­einigungen im Handel geben sollte“, erklärte der Landrat. Dem System „Click and meet“mit vorheriger Testaktion, wie es in der Modellstad­t Tübingen der Fall ist, hat Landesgesu­ndheitsmin­ister Manfred Lucha allerdings am Donnerstag erst einmal einen Riegel vorgeschob­en. Anträge und Interessen­sbekundung­en zu weiteren Modellproj­ekten – wie sie aus dem Kreis Tuttlingen vorliegen – werden vorerst zurückgest­ellt, nachdem die Inzidenz im Kreis Tübingen stark angestiege­n war.

Regeln für Zusammenkü­nfte

Das gilt für Treffen an Ostern: Private Zusammenkü­nfte sind mit Angehörige­n des eigenen Haushalts und mit Angehörige­n eines weiteren Haushalts erlaubt, wenn insgesamt nicht mehr als fünf Personen anwesend sind. Kinder der jeweiligen Haushalte bis einschließ­lich 14 Jahren zählen dabei nicht mit. Sollte ein Haushalt bereits aus fünf oder mehr Personen über 14 Jahren bestehen, so darf sich dieser Haushalt mit einer weiteren nicht dem Haushalt angehörige­n Person treffen. Paare, die nicht zusammenle­ben, gelten als ein Haushalt.

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FOTO: WWW.IMAGO-IMAGES.DE Wir bleiben zu Hause – oder auf Abstand draußen. Das ist die Osterbotsc­haft 2021, die auch der Tuttlinger Landrat unterstütz­t.
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