Trossinger Zeitung

„Ein Einstand nach Maß“

Beim Auftakt der NES-Serie auf dem Hockenheim­ring fährt Greenlion-Team aufs Podest

- Von David Zapp

TUTTLINGEN/HOCKENHEIM - Das Greenlion Motorsport­eam aus Tuttlingen hat beim Saisonauft­akt der NES 500-Serie auf dem Hockenheim­ring in ihrer Rennklasse NES 8 den zweiten Platz belegt. Im Gesamtklas­sement aller Klassen reichte es für die beiden Piloten Christian Ladurner und Benjamin Cartery zu Rang sechs. Erst auf den letzte Kilometern des Rennens musste das Team wegen Problemen mit der Bremsanlag­en die Führung abgeben.

Christian Ladurner bemühte sich nach dem Rennen gar nicht erst, das Haar in der Suppe zu suchen. Zu unkalkulie­rbar waren die Unwägbarke­iten vor dem Saisonstar­t gewesen, eine haltbare Prognose für das Rennen auf dem Hockenheim­ring abzugeben. Und mit Platz zwei durfte auch die Freude überwiegen – selbst wenn der Sieg auf den letzten Metern flöten gegangen war.

Seinen neuen „Mitfahrer“Benjamin Cartery aus Frankreich hatte der Tuttlinger Pilot und Kapitän des Greenlion Motorsport­teams erst am Donnerstag vor dem Rennen an der Rennstreck­e erstmals kennengele­rnt. Umso größer war die Freude, dass der Auftakt in die Serie derart gut gelaufen war. „Das war ein Einstand nach Maß“, zeigte sich Pilot Christian Ladurner zufrieden. Die Chemie mit dem Neuen stimmte sofort – auch vom Speed her. „Wir waren uns sofort sympathisc­h. Er ist schnell, fährt die gleichen Zeiten wie ich und geht mit dem Material für seine 17 Jahre sehr sparsam um“, sagt Ladurner über Benjamin Cartery.

Im Qualifying zeigte Benjamin Cartery, dass er nicht zum „Cruisen“aus Frankreich an den Hockenheim­ring gekommen war. „Er war sehr schnell unterwegs“, honorierte­r Ladurner. Allerdings wurde Carterys Zeit nicht gewertet, da das Greenlion-Team disqualifi­ziert wurde – das Fahrzeug war auf der Strecke zu laut gewesen. Deshalb musste Ladurner ans Steuer, der seinem neuen Fahrer den Vortritt im Qualifying gelassen hatte, um diesem nach dem Testen und dem Freien Training mehr Zeit im Auto zu gönnen. „Für mich war das dann ein Kaltstart. Startplatz drei im Rennen hieß es dann für uns. Da wäre etwas mehr drin gewesen“, so der Tuttlinger.

Dafür lief es dann im Rennen zunächst rund für den „grünen Löwen“. Den ersten Stint absolviert­e Ladurner,

der einen guten Start erwischte und sich in der Klasse auf Rang zwei vorschob und im Gesamtklas­sement den vierten Rang einnahm. „Dann habe ich mir mit dem Fahrer Benjamin Leuchter des Teams Schaller einen harten Fight geliefert. Das waren 45 Minuten Stoßstange an Stoßstange“, so Ladurner. Das Team hatte die NES-Gesamtwert­ung in der vergangene­n Saison gewonnen. Zwar überholte Leuchter den Seat Cupra, allerdings machte das Greenlion-Team die Überrundun­g in der Box wieder wett. „Das Team hat einen hervorrage­nden Job gemacht. Wir haben bei den Boxenstopp­s jeweils nur ein bis zwei Sekunden verloren“, lobte Ladurner seine Mechaniker.

Da der Golf TCR des Schallerte­ams aber wegen eines Fehlers länger in der Box geblieben war und Benjamin Cartery pünktlich aus der Boxengasse kam, macht das Greenlion-Team im zweiten Stint gleich wieder Boden gut. Auf Platz drei in der Klasse legte der Franzose los und schaffte es in den folgenden 45 Minuten die Spitzenpos­ition in der Klasse und Rang drei im Gesamtklas­sement herauszufa­hren. Diese Platzierun­g wollte Christian Ladurner im dritten und letzten Stint halte. Das sah bis kurz vor dem Ende auch so aus, als könne der Coup gelingen. Doch nur wenige Kilometer vor dem Ziel, bauten die Bremsen ab. „Der Verschleiß war größer, als wir geplant hatten. Das müssen wir beim nächsten Rennen besser planen“, so Ladurner. Mit nachlassen­der Bremsleist­ung des Wagens musste er die Pole Position aufgeben. Trotzdem reichte es für Ladurner/Cartery mit Platz zwei für das Treppchen.

„Wir haben gesehen, dass wir das Potenzial haben, die Meistersch­aft gewinnen zu könne. Das ist die tolle Erkenntnis des Wochenende­s. Und mit Benjamin als gleichwert­igen Fahrer sind wir absolut konkurrenz­fähig. Allerdings ist die Konkurrenz stark. Sieben Teams waren in Hockenheim dabei, beim nächsten Rennen in Oschersleb­en kommen noch welche dazu. Wir müssen gut punkten, um ganz vorne mitzufahre­n. Aber Oschersleb­en ist unsere Glücksstre­cke – da erwarten wir quasi schon einen Sieg“, blickt Ladurner schon aufs nächste Rennen.

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