Corona bremst Start in die Motorradsaison
Start in die Motorradsaison: - Polizei mahnt zur besonnenen Fahrweise und führt wieder Kontrollen durch
REGION (pz) - Ein sonniger 1. Apriltag und sicher noch weitere sonnige Tage werden folgen – und damit auch für die meisten Biker wieder der Beginn der diesjährigen Motorrad-Saison. Schon im März nutzten einige Motorradfahrer die ersten sonnigen Tage des Jahres und begaben sich auf ihre motorisierten Zweiräder. Für den ein oder anderen Biker, aber auch für die ein oder andere Motorradfahrerin blieben die ersten Ausfahrten nicht ohne Folgen. So mussten von der Polizei schon erste Motorradunfälle, teils auch mit Verletzten, bearbeitet werden.
Um möglichst solche Unfälle zu vermeiden, appelliert das Polizeipräsidium Konstanz auch dieses Jahr wieder an die Motorradfahrer und mahnt zur besonnenen und vorsichtigen Fahrweise, nicht nur zu Saisonbeginn. Aber auch die Autofahrer und anderen Verkehrsteilnehmer werden gebeten, auf die nun wieder am Verkehr teilnehmenden Biker und deren Besonderheiten zu achten, wie die leicht zu übersehende schmale Silhouette, die möglicherweise unterschätzte Geschwindigkeit der Motorräder und die fehlende „Knautschzone“der Biker.
Wie schon die vergangenen Jahre wird auch das Polizeipräsidium Konstanz – insbesondere an den neuralgischen Stellen und beliebten Motorradstrecken – Kontrollen durchführen. Dabei werden nicht nur die Einhaltung
bestehender Geschwindigkeitsbeschränkungen, sondern auch der technische Zustand der verwendeten Bikes überwacht. Verstöße werden konsequent geahndet.
Hintergrund sind unter anderem auch viele durchaus berechtigte Beschwerden von Anwohnern vorwiegend an stark befahrenen Motorradstrecken. Permanentes Hin- und Herfahren, laute und teils manipulierte Auspuffanlagen, hochdrehende Motoren durch starkes Beschleunigen – nur um einige Quellen des Unmutes von Anwohnern zu nennen. Sicher sind es nicht alle Biker, die für entsprechenden Ärger sorgen. Es genügen aber schon wenige, um alle Motorradfahrer in Verruf zu bringen.
Auch die Unfallzahlen aus dem vergangenen Jahr sprechen eine deutliche Sprache: Im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz waren für das Jahr 2020 insgesamt 323 Motorradunfälle zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr – 2019 waren es 312 Motorradunfälle – stieg die Gesamtzahl damit um 3,5 Prozent. Die Zahl der Motorradunfälle mit Personenschaden war ebenfalls ansteigend. Dreizehn tödlich verunglückte Motorradnutzer im vergangenen Jahr stellen beim Rückblick bis zum Jahr 2016 einen Höchstwert dar und sind 13 getötete Biker zu viel. Von den 323 Motorradunfällen im Bereich des
Polizeipräsidiums Konstanz wurden 191 jeweils durch die Biker selbst verursacht. Das entspricht einem Anteil von 59,1 Prozent. Bei zehn der genannten 13 tödlichen Motorradunfälle war jeweils der Motoradfahrer Unfallverursacher. In sechs der Fälle lag die Ursache in einer nicht angepassten Geschwindigkeit, zweimal wurde trotz Gegenverkehrs überholt.
Hinzu kommen noch die geltenden Einschränkungen der CoronaVerordnung des Landes. Diese sind wie schon im vergangenen Jahr auch ausnahmslos von den Bikern zu beachten. Festgestellte Verstöße werden konsequent geahndet.
Jedes Jahr aufs Neue ist festzustellen, dass gerade zu Saisonbeginn die Unfallzahlen mit Motorradfahrern in den ersten warmen Frühlingstagen in die Höhe schnellen, allzu oft mit schweren, teils lebensbedrohenden Folgen für die Biker. Beschädigte Fahrbahndecken durch den Witterungseinfluss der kalten Jahreszeit, aber auch die mit den warmen Tagen beginnende Betriebsamkeit in der Landwirtschaft und damit einhergehende Straßenverschmutzungen zu Saisonbeginn bergen zu der noch fehlenden Fahrpraxis zusätzlich hohe Risiken für die Motorradfahrer. Auch die anderen Verkehrsteilnehmer müssen sich erst wieder an die Biker gewöhnen. Entsprechend vorsichtig sollten die ersten Ausfahrten angegangen werden.