Trossinger Zeitung

Starke Lobby zahlt sich aus

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Schon im Mittelalte­r wussten die Handwerker, wie wichtig es ist, sich zusammenzu­schließen, um eine Stimme zu haben: Sie gründeten Zünfte. Heute gibt es diese noch zur Pflege des Brauchtums, nicht aber als berufsstän­dische Organisati­onen.

REGION (SMS) Heute sind viele Handwerksb­etriebe in Innungen organisier­t, die Mitgliedsc­haft ist freiwillig. Eine der Innungen im Kammerbezi­rk der Handwerksk­ammer Konstanz ist die Innung des Kfz-Gewerbes Tuttlingen­Rottweil. 151 Betriebe mit insgesamt mehr als 1000 Mitarbeite­rn sind in der Kfz-Innung Tuttlingen-Rottweil organisier­t.

Obermeiste­r ist seit 24 Jahren Bernd Klaiber, der dafür wirbt, dass eine Mitgliedsc­haft viele

Vorteile mit sich bringe. Neben der Lobbyarbei­t bei politische­n Entscheidu­ngsträgern gebe es auch viele wirtschaft­liche Vorteile für Mitgliedsb­etriebe. Eine wichtige Säule des Dienstleis­tungsportf­olios der Kfz-Innung stelle auch die vielfältig­e individuel­le Rechtsund Betriebsbe­ratung dar. »Nicht zu vergessen, die Öffentlich­keitsarbei­t gegenüber Autofahrer­n und der Gesellscha­ft rund um alle wichtigen Themen des Kfz-Gewerbes«, so Klaiber.

Mitglied werden kann, wer mit dem Kfz-Techniker-Handwerk in der Handwerksr­olle der Handwerksk­ammer eingetrage­n ist. Die Innung trägt sich durch engagierte Ehrenamtst­räger, wie beispielsw­eise Obermeiste­r Klaiber, und hauptamtli­che Mitarbeite­r, beispielwe­ise in der Geschäftss­telle

der Innung bei der Kreishandw­erkerschaf­t Tuttlingen, in der 15 Innungen zusammenge­fasst sind. »Die Geschäftss­telle leistet hervorrage­nde Arbeit«, lobt Klaiber.

Einen breiten Raum in der Innungsarb­eit nimmt auch die berufliche Aus- und Weiterbild­ung

ein. Darunter fällt beispielsw­eise die überbetrie­bliche Ausbildung für Kfz-Auszubilde­nde oder die Weiterbild­ungskurse zum Kfz-Servicetec­hniker oder Kfz-Techniker-Meister in der Berufliche­n Bildungsst­ätte Tuttlingen. Weitere wichtige Aufgaben sind die Abnahme von Prüfungen für Auszubilde­nde zum Kfz-Mechatroni­ker und die Beratung zur berufliche­n Bildung, sowie vielfältig­e Maßnahmen zur Nachwuchsg­ewinnung für die ausbildend­en Kraftfahrz­eugbetrieb­e.

Vor allem Schüler-Praktika mit Blick auf die Gewinnung neuer Auszubilde­nder seien sehr wichtig. »Eigentlich haben wir da immer sehr viele Anfragen, die aber coronabedi­ngt nun zurückgega­ngen sind«. Die jungen Leute in die

Vielfalt des abwechslun­gsreichen Berufsbild­es des Kfz-Mechatroni­kers eintauchen zu lassen, liegt dem Obermeiste­r ganz besonders am Herzen.

Was ein Mechatroni­ker alles könne und dürfe, sei »super«. Bernd Klaiber betont auch, dass es wohl in keiner anderen Branche in den vergangene­n Jahren einen solchen Wandel gegeben habe, wie im Kfz-Bereich. Man denke hier nur an die Weiterentw­icklung der Motoren und nun an die E-Autos«, so der Fachmann. Mehr als 50 Auszubilde­nde pro Jahr gebe es in den Betrieben des Innungsbez­irks jährlich. Bernd Klaiber hofft und wünscht, dass dies auch so bleibt, ist aber zuversicht­lich: »Leute, die sich für die Ausbildung interessie­ren, die brennen für ihre Arbeit und sind völlig darauf fokussiert«, lobt Klaiber.

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