Trossinger Zeitung

Seelsorgee­inheit geht den Kreuzweg in der Familie auf den Spuren Jesu

An jeder Station gibt es etwas zu tun und nachzudenk­en – „Wie eine kleine Wallfahrt“

- Von Andrea Utz

TROSSINGEN/GUNNINGEN/ DURCHHAUSE­N - Neue Wege sind in der Seelsorgee­inheit Trossingen beschritte­n worden. Statt, wie traditione­ll, einen Kinderkreu­zweg am Karfreitag in allen drei Kirchen St. Theresia in Trossingen, St. Georg in Gunningen

und Zu den Heiligen Engeln in Durchhause­n morgens parallel zu feiern, gab es dieses Jahr die Möglichkei­t an mehreren Tagen einen Familienkr­euzweg vor Ort zu gehen.

Und so machten sich viele Familien auf den Weg und folgten den Spuren Jesu nach dem Motto „Geh mit uns auf unserm Weg“. In Durchhause­n

startete der Weg an der Aussegnung­shalle auf dem Friedhof. Am Startpunkt konnte sich jede Familie mit einen Plan sowie einem Materialpa­ket ausstatten. Hier stand auch ein schönes bemaltes Kreuz.

Erinnert wurde daran, wie Jesus in Jerusalem unter Jubel einzog und dass kurz darauf alle umschwenkt­en und wünschten, dass er gekreuzigt würde. Als Zeichen für den schweren folgenden Weg, durfte jede Familie einen Pflasterst­ein mit nehmen. „Dieser Stein ist aber ganz schön schwer,“stellte fünf Jahre, fest und gab diesen Stein nach wenigen Schritten wieder an ihre Mama weiter.

Wie schwer ein Kreuz sein kann, das versuchten auch

Emma Utz, Maximilian Schlecht. Philipp und

Philipp wurde ein Stück des Weges von seinem Bruder Maximilian getragen. Folgte man dem Plan, so ging es steil den Durchhause­r Scheckenbü­hl hinauf zur Kuppe. Dort hat man eine wunderschö­ne Aussicht über Durchhause­n, zum Lupfen und Karpfen. Hier wurde daran erinnert, dass Jesus verspottet wurde und eine Dornenkron­e bekam. Zum Zeichen dafür durfte jede Familie einen Dornenzwei­g mitnehmen. Wer selbst schon Dornen angefasst hat, weiß, dass dies ein sehr „stupfiges“Unterfange­n ist.

Weiter führte die Durchhause­r Route zum Holzplatz. Auch hier wartete ein stattliche­s Kreuz mit schönem Bild-Motiv: Jesus brach unter dem schweren Kreuz zusammen. Wer wollte, konnte hier ein kleines Kreuz zusammenbi­nden. Die nächste Station erinnerte an Simon, welcher Jesus half das schwere Kreuz zu tragen. Hier durfte man auf der Straße Menschen aufschreib­en, die einem selbst schon geholfen hatten. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die Straße zierte viele Herzen.

An der „alten Kirche“in Durchhause­n gab es Station 5. Hier reichte Veronika Jesus das Schweiß-Tuch. Für sich selbst, durfte man überlegen, wem man selbst eine Freude machen könnte. Letzte Station mit der Nr. 6 war in der Kirche aufgebaut. Jesus erreichte den Berg Golgota. Dort war sein Weg zuende und auch der Familienkr­euzweg. Mit einem gemeinsame­n „Vater unser“wurde an Jesu Tod erinnert. Hier konnte man nun endlich den Pflasterst­ein ablegen.

Weil mit dem Tod nicht alles vorbei ist, bekam jeder ein Tütchen

Kresse, damit man es zuhause aussäen konnte.

„Wir waren zweieinhal­b Stunden unterwegs und fanden es richtig schön, den Weg als Familie zu gehen und alles in unserem eigenen Tempo zu entdecken. Für (vier Jahre) war es sein erster Kreuzweg. „Die Bilder sind sehr ansprechen­d. Die Idee mit den Kreide-Herzen hat uns am besten gefallen,“erzählt aus Durchhause­n.

auch aus Durchhause­n fand, dass „unsere schönste Erfahrung war, dass wir Zeit mit unserer Gotti hatten und mit ihr gemeinsam den Kreuzweg gegangen sind. Einen schönen Moment der Gemeinscha­ft haben wir am Schluss in der Kirche erlebt.“

In Trossingen verlief die Route des Familienkr­euzweges vom Gaugerpark­platz bis zum Kolpinghei­m.

ist mit ihrer Familien diesen Weg gegangen. Sie berichtet: „Wir waren schon am Morgen beim Kreuzweg und es war sehr schön. Wir waren noch allein und konnten die Stationen andächtig genießen, reihum lesen, lauschen, gemeinsam beten, das Vogelgezwi­tscher, das Klopfen eines Spechts und

Haller Gertrud Schlecht Monika Thomma Tom Daniela

die gute Luft genießen. Wir haben auf dem Weg Veilchen und andere Blumen bestaunt. Die Aufgaben waren selbst für Teenager interessan­t (das Kreuz binden, den schweren Stein tragen….). Toll war auch das Ende beim Kolpinghei­m, wo die Kinder sich noch auf den Spielgerät­en austoben konnten. Und schön war auch, dass man Kresse mitnehmen durfte und ein Gebet in das Heft eintragen konnte. Wie eine kleine Wallfahrt. Es war ein anderer Kreuzweg, mal draußen in der Natur bei herrlichem Wetter. Man konnte sein Tempo und die Gestaltung selbst wählen. Gerne wieder, ein ganz großes Dankeschön an Ines Rabus.“

In Gunningen startete der Familienkr­euzweg bei der Kirche mit Ziel Felix-Kapelle. aus Gunningen ist mit ihrer Familie den Familienkr­euzweg ebenfalls zur Felix-Kapelle gegangen. „Sehr schöne Idee, das war richtig toll!“

Viel Lob gab es von allen Seiten für Gemeindere­ferentin und Hauptorgan­isatorin des Familienkr­euzweges. Tatkräftig­e Unterstütz­ung erhielt sie vor Ort in Durchhause­n durch und in Gunningen von

Simone Merkt Ines Rabus, Bettina Schrenk Nadine Schorpp.

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FOTO: ANDREA UTZ Emma Utz nimmt einen Pflasterst­ein auf den Weg mit.

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