4,6 Prozent der Kreisbewohner sind arbeitslos
Pandemie wirkt sich aus – Arbeitsmarkt in Bewegung
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Die Pandemie hat dem Arbeitsmarkt zugesetzt. Die Arbeitslosenquote lag im Bezirk der Arbeitsagentur Rottweil/Villingen-Schwenningen im März bei vier Prozent – vor einem Jahr lag sie noch bei 3,2 Prozent. Im Schwarzwald-Baar-Kreis jedoch blieb die Quote stabil bei 4,6 Prozent.
Im März waren im Agenturbezirk insgesamt 11 504 Menschen arbeitslos gemeldet, 268 Personen weniger als im Vormonat. Ein Jahr nach dem ersten Lockdown liegt die Arbeitslosigkeit 25,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Damit wurden 2335 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr gezählt. Doch die Entwicklung im März gibt laut Agentur Grund zur Hoffnung: „Aktuell zeigt sich der Arbeitsmarkt wieder aufnahmefähiger. Die Zahl der Stellenzugänge und die Zahl derjenigen Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, liegen höher als vor einem Jahr“, beschreibt Sylvia Scholz, Chefin der Agentur für Arbeit, die Situation. Im März meldeten sich 2198 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos, davon 969 unmittelbar aus vorheriger Erwerbstätigkeit. Dem standen 2469 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit gegenüber. Davon nahmen 1078 Männer und Frauen eine Beschäftigung auf sowie 440 eine Ausbildung oder Qualifizierungsmaßnahme. „Gute Chancen für eine Arbeitsaufnahme bieten sich im Verarbeitenden Gewerbe und im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung, hier wurden die meisten neuen Stellen gemeldet.“
Das Kurzarbeitergeld spielt für die Stabilisierung der Beschäftigung weiterhin eine wichtige Rolle. 112 neue Anzeigen für Kurzarbeit gingen im März ein, für 1097 Personen wurde Kurzarbeit angemeldet. „Ohne diese finanzielle Unterstützung würde die Arbeitslosigkeit wesentlich höher ausfallen“, unterstreicht Scholz. Auf dem Höhepunkt im Mai 2020 lag die Kurzarbeiterquote im Agenturbezirk bei 24,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Die Agenturchefin spricht sich dafür aus, die Zeit verstärkt für berufliche Weiterbildung zu nutzen: „Wir dürfen den Blick nicht erst nach der Krise wieder auf die Herausforderungen lenken, die uns schon vor der Krise beschäftigt haben. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in die eigene Qualifikation zu investieren.“
Im Schwarzwald-Baar-Kreis waren 5592 Personen arbeitslos, 36 weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 4,6 Prozent. Festzustellen bleibt, dass auf dem Arbeitsmarkt im Schwarzwald-Baar-Kreis viel Bewegung herrscht. Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, das belegen die Zahlen in der Region: Im März meldeten sich 1044 Personen neu oder erneut arbeitslos, das waren 171 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1085 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 119 weniger als im März 2020. Seit Jahresbeginn gab es 3243 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 499 Meldungen.
Dem gegenüber stehen 3167 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 140 Abmeldungen. Im März meldeten sich 457 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 97 weniger als vor einem
Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 481 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 26 mehr als vor einem Jahr. Auch betrachtet nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich – der Anteil der Menschen, die 50 Jahre oder älter sind, nahm dabei mit 37 Prozent am stärksten zu.
Im März waren im SchwarzwaldBaar-Kreis 1966 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Februar ist das ein Plus von 67 oder vier Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 42 Stellen mehr (zwei Prozent). Arbeitgeber meldeten im März 655 neue Arbeitsstellen, das waren 30 oder vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Seit Jahresbeginn sind damit 1718 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 85 oder fünf Prozent. Zudem wurden im März 579 Arbeitsstellen abgemeldet, 53 oder acht Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis März gab es insgesamt 1575 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 226 oder 13 Prozent.