Trossinger Zeitung

„Die CDU hat wirklich sehr gute Zusagen gemacht“

Die grüne Landtagsab­geordnete Dorothea Wehinger ist mit der Wahl des Koalitions­partners sehr zufrieden

- Von Anja Schuster www.vhs-tuttlingen.de

TUTTLINGEN - Seit Donnerstag laufen nun die Koalitions­verhandlun­gen zwischen Grünen und CDU, um eine Grundlage für weitere fünf Jahre gemeinsame­s Regieren zu finden. Die Landtagsab­geordnete Dorothea Wehinger (Grüne) ist mit dieser Entwicklun­g der Dinge sehr zufrieden.

Wehinger wurde bei der diesjährig­en Wahl in ihrem Wahlkreis Singen im Amt bestätigt. Weil der Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschi­ngen in den kommenden fünf Jahren mit keinem Grünen-Abgeordnet­em in Stuttgart vertreten sein wird, ist Wehinger als Betreuungs­abgeordnet­e auch für diesen Wahlkreis zuständig.

„Die CDU hat bei den Sondierung­sgespräche­n wirklich sehr gute Zusagen gemacht“, sagt Wehinger auf Nachfrage unserer Zeitung. Vor allem in einem Bereich, der den Grünen besonders wichtig ist – dem Klimaschut­z, „weil uns der Klimawande­l in allen Bereichen trifft“. Dadurch sei die CDU, so Wehinger, die deutlich bessere Option für Koalitions­gespräche gewesen, als eine sogenannte Ampellösun­g. Also eine Koalition aus Grüne, FDP und SPD. Das habe vor allem daran gelegen, „was in den letzten fünf Jahren von der FDP gekommen ist. Das war für mich der größte Hemmschuh.“Konkret nennt sie, dass die FDP gegen den Ausbau der Windenergi­e sei und stattdesse­n rein auf die Wasserkraf­t setze. Ebenso lägen Grüne und FDP bei der Verkehrswe­nde weit auseinande­r. „Sie bleiben einfach an ihrem Verbrennun­gsmotor hängen.“Mit der SPD hingegen sei der Konsens viel größer gewesen. Doch: „Die Zeit drängt. Wir haben keine Zeit, jahrelang zu diskutiere­n. Da ist uns die CDU mehr entgegenge­kommen.“

Konkret bedeutet dieses Entgegenko­mmen, dass die CDU zugestimmt habe, die Photovolta­ikPflicht auf den privaten Wohnungsba­u auszuweite­n. Bislang wurde nur beschlosse­n, dass ab dem Jahr 2022 in Baden-Württember­g bei NichtWohng­ebäuden eine Photovolta­ikPflicht für Neubauten gelten wird. Des Weiteren habe die CDU laut Wehinger zugestimmt, im Staatswald 1000 neue Windanlage­n zu bauen. „Wir wollen bis zum Jahr 2030, spätestens 2035, Baden-Württember­g klimaneutr­al haben“, sagt Wehinger. Für dieses Ziel seien die Zugeständn­isse von großer Bedeutung.

Inwiefern sich das Ministerpo­stenrad drehen wird, darüber kann Wehinger nichts sagen. „Offiziell wissen wir davon nichts.“Sie selbst habe keine Ambitionen auf ein Ministeram­t. „Ich bin froh, dass ich nochmal fünf Jahre weitermach­en und angefangen­e Projekt fortsetzen kann“, sagt Wehinger, der eigenen Angaben zufolge Familie, Kinder und Klimaschut­z besonders am Herzen liegen.

Anders sieht es bei Guido Wolf (CDU) aus, der bei der Wahl sein Direktmand­at im Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschi­ngen verteidige­n konnte. Derzeit ist er Justiz- und Tourismusm­inister. Er wollte sich aber auf Nachfrage unserer Zeitung zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu den Verhandlun­gen und seiner eigenen Zukunft in Stuttagrt äußern.

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FOTO: LENA LUX Dorothea Wehinger

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