Trossinger Zeitung

Gute Zahlen für Dachser

Allgäuer Logistiker baut See- und Luftfracht­geschäft aus

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KEMPTEN (dpa) - Der Logistikko­nzern Dachser hat im vergangene­n Jahr weniger Industrieg­üter durch Europa transporti­ert, aber von steigenden Preisen bei der internatio­nalen Luft- und Seefracht profitiert. Der Umsatz blieb mit 5,6 Milliarden Euro fast konstant. Gewinnzahl­en nennt das Familienun­ternehmen nicht, aber Vorstandsc­hef Burkhard Eling sagte am Dienstag in Kempten: „Wir sind mit dem Ergebnis des abgelaufen­en Geschäftsj­ahrs sehr zufrieden.“Im laufenden Jahr erwarte er in allen Geschäftsb­ereichen Zuwächse.

In den ersten drei Monaten zeige das europäisch­e Industrieg­eschäft einen positiven Trend; es gebe „sehr erfreulich­e Volumina in den grenzübers­chreitende­n Landverkeh­ren“. Bei der Luft- und Seefracht herrsche weiterhin eine starke Nachfrage nach Charter- und Stückgut-Verkehr, sagte Eling.

Das größte Geschäftsf­eld von Dachser – der Lkw-Transport und die Lagerung von Industrie- und Konsumgüte­rn in Europa – schrumpfte 2020 wegen der Corona-Pandemie um drei Prozent auf 3,5 Milliarden Euro Umsatz. Aber der Umsatz mit Lebensmitt­el-Transporte­n auf der Straße stieg um zwei Prozent auf 982 Millionen Euro. Der Umsatz mit Luftund Seefracht legte sogar um fünf Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Treiber dabei war das Asiengesch­äft.

In der Seefracht habe der Mangel an Leercontai­nern für stark steigende Frachtrate­n gesorgt; in der Luftfracht lagen sie „im Durchschni­tt um 25 Prozent über dem Vorjahr“, sagte Eling. „Wir haben schnell auf die Kapazitäts­engpässe in der Luftfracht reagiert und eigene Kapazitäte­n mit Charter-Flugzeugen aufgebaut“, nach Asien und in die USA. So habe Dachser die Lieferkett­en seiner Kunden ohne Unterbrech­ung am Laufen gehalten.

Jetzt will der Allgäuer Familienko­nzern sein Angebot für Stückgutun­d Sammelgut-Verkehr auf See ausbauen und an sein europäisch­es Stückgutne­tz anbinden. „Für diesen anspruchsv­ollen Service sehen wir großes Potenzial“, sagte Eling. Dachsers europäisch­es Stückgutne­tz sei mit Partnern so eng, „dass keine großen Zukäufe mehr notwendig sind“. Charterflü­ge würden in diesem und den kommenden Jahren weiter ausgebaut. Die Investitio­nen würden dieses Jahr um ein Drittel auf 190 Millionen Euro erhöht, vor allem für Kontraktlo­gistik und Digitalisi­erung.

Beim Klimaschut­z „sehen wir die Zukunft für den Fernverkeh­r in der Wasserstof­f-Technologi­e“, sagte der Vorstandsc­hef. Dachser betreibt selbst nur einen kleinen Fuhrpark und arbeitet viel mit selbststän­digen Transportu­nternehmer­n.

Das Unternehme­n beschäftig­t in Deutschlan­d 16 600, weltweit fast 31 000 Mitarbeite­r. Eling, bis Dezember Finanzvors­tand, hat erst im Januar den langjährig­en Vorstandsc­hef Bernhard Simon abgelöst. Simon ist Gesellscha­fter des Familienko­nzerns und übernimmt ab Jahresmitt­e den Vorsitz des Verwaltung­srats.

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