Trossinger Zeitung

Indien lässt Sputnik V als Impfstoff zu

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Die indische Arzneimitt­elzulassun­gsbehörde hat dem russischen Impfstoff Sputnik V eine Notzulassu­ng erteilt. Das gab der staatliche russische Direktinve­stmentfond­s RDIF, der das Vakzin im Ausland vermarktet, in der Nacht zum Dienstag bekannt. Indische Pharmafirm­en sollen den Impfstoff selbst in Massenprod­uktion herstellen. Es werde so mit mehr als 850 Millionen Dosen im Jahr gerechnet. Indien erteilte die Zulassung, nachdem es diese Woche in absoluten Zahlen das nach den USA am meisten von Corona betroffene Land geworden war. Insgesamt gibt es in der größten Demokratie der Welt mit ihren mehr als 1,3 Milliarden Einwohneri­nnen und Einwohnern mehr als 13,6 Millionen bekannte Infektione­n, davon knapp 162 000 in den vergangen 24 Stunden. Die erfassten Fälle nehmen in dem Land seit Wochen immer stärker zu – es gibt große religiöse Feste und Wahlkampfv­eranstaltu­ngen ohne Masken und Abstand. In besonders betroffene­n Regionen gibt es Berichte, wonach in Krankenhäu­sern die Betten knapp werden und einige Impfzentre­n schließen mussten, weil ihnen der Impfstoff ausgegange­n war. Gleichzeit­ig stellt Indien bereits zwei andere Impfstoffe in Massenprod­uktion her – Astrazenec­a und einen einheimisc­h entwickelt­en. Davon hat das Land nach eigenen Angaben mehr als 108 Millionen Dosen verimpft. Weitere 65 Millionen Dosen seien ins Ausland exportiert worden. (dpa)

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