Nervenkitzel
Es ist ja so: Der Trossinger an sich ist ein Sammler, schon letzte Woche war die Rede von jener Leidenschaft, die immer mal wieder zu großen Sammlungen an Straßenecken führt.
Regelmäßig hat es in der Vergangenheit aber auch Sammler von Müll und eine „Stadt-Putzete“gegeben, bei der gewaltige Mengen an Sammelgut zusammenkamen. In diesem Jahr nun hat sich eine Agenda-Gruppe hinter die Aufgabe geklemmt.
Geradezu biblisch nämlich macht sich die wundersame Müll-Vermehrung in der Musikstadt breit, wenn nicht hin und wieder Einhalt geboten wird, und so sind rund 100 Jäger und Sammler in den Trossinger Straßen unterwegs gewesen, natürlich zu Ostern, wenn der Sammel-Trieb unter Trossingern ohnehin ausbricht und normalerweise auf Ostereier ausgerichtet ist.
Statt Süßigkeiten und Nestern wurden aber nun leere Verpackungen, Flaschen und alte Elektrogeräte gesucht und gefunden und vieles mehr, das nun auf dem Werkstoffhof oder im ganz normalen Hausmüll entsorgt wird.
Die Idee, die ganze Aktion in der Osterzeit anzulegen, sollte jedoch ganz besonders verfolgt werden, vielleicht wird ein Trossinger Brauch daraus wie die berühmten „Brisillen-Eier.“Dass es überhaupt noch Zeitgenossen gibt, die ihren Müll lieber in die Straßen und die Landschaft schmeißen statt in die reichlich vorhandenen Mülltonnen, die lieber mühsam alte Matratzen ins Gebüsch katapultieren statt müheund kostenlos sowie ganz offiziell abholen zu lassen, kann nur an einem liegen: dem Nervenkitzel, entdeckt zu werden bei der illegalen Entsorgung.
Anders lässt sich dieses komplett sinn- und intelligenzfreie Verhalten nicht erklären. Dann sollte man den Verursachern aber auch den Gefallen tun und sie anschwärzen und aufdecken, wo immer man sie erwischt …