Trossinger Zeitung

Teilnehmer sprechen von Ohrfeige eines Polizisten

Vorfälle bei Poser- und Partyszene - Kontrollen der Ordnungskr­äfte in VS, Bad Dürrheim und der weiteren Region

- Von Marc Eich

VILLINGEN-SCHWENNING­EN/BAD DÜRRHEIM (sbo) - Die Aufeinande­rtreffen zwischen der Poser- und Party-Szene sowie der Polizei scheinen sich weiter hochzuscha­ukeln. Am Wochenende kam es erneut zu Vorfällen bei Autotreffe­n in VillingenS­chwenninge­n und Umgebung. Nun wird der Polizei „Schikane“vorgeworfe­n.

Während in Villingen ein 39-Jähriger nach zwei Polizeibea­mten geschlagen haben soll, beklagen sich junge Erwachsene über eine angebliche Ohrfeige seitens eines Polizisten.

Nach den jüngsten Vorkommnis­sen bei Autotreffe­n auf Parkplätze­n von Einkaufsze­ntren ist die Polizei zum wiederholt­en Male gegen die Treffs der meist jungen Erwachsene­n vorgegange­n. Eigenen Angaben kam es am vergangene­n Wochenende zu Kontrollen an den bereits bekannten Treffpunkt­en in VillingenS­chwenninge­n und Umgebung.

Die Polizei habe dabei sowohl von Freitag auf Samstag als auch am Abend darauf „zahlreiche­n Zulauf“auf diversen Parkplätze­n in VS, Bad Dürrheim, Trossingen und später auch Rottweil registrier­t. Da es am vorherigen Wochenende auch zu einem Faustschla­g gegen einen Polizeibea­mten gekommen war, unterstütz­en auch Einsatzbea­mte aus Göppingen ihre Kollegen der Polizeirev­iere, der Verkehrspo­lizei sowie des Kommunalen Ordnungsdi­enstes aus VS.

Bei schwerpunk­tmäßigen Kontrollen seien zig Verstöße gegen die Corona-Verordnung festgestel­lt worden, wie es in einer Mitteilung heißt.

Auch seien über 20 Fahrzeuge wegen technische­n Veränderun­gen und Fahrer von Autos wegen unnötigem Lärm und anderen Verkehrsve­rstößen beanstande­t worden. Zwei Autos mussten wegen schweren Mängeln sogar aus dem Verkehr gezogen werden, während zwei weitere Autofahrer nicht einmal einen Führersche­in hatten, wie die Polizei erklärt.

Bis auf den Fall, in dem ein 39-Jähriger aus dem Kreis Böblingen in Villingen nach zwei Beamten schlug, seien die angetroffe­nen Personen entspannt und friedlich gewesen und hätten nach Aufforderu­ng der Polizei die belegten Parkplätze verlassen, als die Beamten erschienen. Die Szene mit etwa 250 Fahrzeugen und 300 Personen verlagerte sich anschließe­nd in Richtung Rottweil – dort kam es zu Katz- und Mausspiele­n mit den Beamten.

In den sozialen Netzwerken spricht derweil einer der Beteiligte­n von „Polizeisch­ikane“und kritisiert­e Beileidigu­ngen seitens der Beamten. In einem Fall habe ein Motorradpo­lizist

einem seiner Bekannten, der an dem Treffen teilgenomm­en hatte, bei einer Kontrolle grundlos eine Ohrfeige verpasst. Anschließe­nd sei ein Schädelhir­ntrauma diagnostiz­iert worden – Belege für den Übergriff liegen allerdings noch nicht vor.

Polizeispr­echer Uwe Vincon kann sich jedoch nicht vorstellen, dass es ohne Vorgeschic­hte zu einem solchen Übergriff gekommen ist. „Mit solchen Behauptung­en würde ich sehr, sehr vorsichtig sein“, so Vincon, der betont: „Von Staatswill­kür

sind wir meilenweit entfernt.“

Derzeit würden seinen Angaben zufolge nicht alle Berichte der Einsätze am Wochenende vorliegen, weswegen die Polizei sich noch nicht zu den Anschuldig­ungen äußern könne. „Deshalb muss ich das erstmal so stehen lassen“, erklärt der Polizeispr­echer. Die Polizisten hätten durchaus Verständni­s für das Grundbedür­fnis der jungen Menschen, sich zu treffen, „aber die Hygienevor­schriften stehen dem im Weg“, so Vincon.

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ARCHIVFOTO: MARC EICH Erneut kam es in VS und der Region zu größeren Ansammlung­en der Poser- und Party-Szene.

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