Sieg oder Abschied: BVB will die „Weltsensation“
DORTMUND (SID) - Die „Weltsensation“oder ein Champions-LeagueGoodbye für lange Zeit – in prekärer Liga-Lage nimmt Borussia Dortmund die Gefahr als Ansporn für ein kleines Wunder. „Wir spüren eine große Vorfreude, aber keinerlei Druck“, sagt Club-Boss Hans-Joachim Watzke vor dem spannenden ViertelfinalRückspiel gegen Manchester City.
Vor dem Hinspiel noch erschien der von Pep Guardiola zur Höchstleistung gepeitschte Gegner übermächtig. Nach dem achtbaren 1:2 in England aber sieht sich der BVB am Mittwoch (21 Uhr/Sky) mit mehr als nur Außenseiterchancen auf die „Weltsensation“(Watzke) und sein erstes Halbfinale seit 2013. Nur der Champions-League-Sieg oder eine grandiose Bundesliga-Aufholjagd können die Dortmunder erneut in die Königsklasse führen. Die Hürde könnte kaum gewaltiger sein. „Wir haben in Manchester gesehen, dass wir ihnen wehtun können“, betont Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung, trotz einiger Personalsorgen. „Wir wissen um ihre Stärken.“Allerdings sei auch bei der „besten Mannschaft der Welt“(Trainer Edin Terzic) Respekt zu spüren: „Sie haben ein Gefühl dafür bekommen, dass die Entscheidung noch nicht gefallen ist.“
ManCity fürchtet besonders Erling Haaland. „Seine Zahlen sind unglaublich, herausragend“, lobt der Nationalspieler und frühere Dortmunder Ilkay Gündogan. Allerdings ist Haaland inmitten der Diskussion über seine Zukunft in den seltenen Anfang einer Torflaute gesegelt. Weder im Hinspiel noch in den vergangenen beiden Ligapartien hat der Norweger getroffen – dabei muss gegen den souveränen Tabellenführer der Premier League unbedingt ein Tor her. „Wir sind unter Zugzwang“, mahnt Abwehrchef Mats Hummels. Das nötige 1:0 würde Terzic wie auch jeden Sieg mit zwei Toren Unterschied selbstverständlich „gerne nehmen“. Um die „unglaubliche Geschichte“möglich zu machen, „müssen wir eine unglaubliche Leistung zeigen“, forderte Terzic. „Der Glaube ist groß, aber Glaube allein wird nicht reichen.“
Sollte spät Haaland treffen: perfekt. Denn nur im Falle der erneuten Champions-League-Qualifikation steigt wohl auch die Chance darauf, dass Haaland dem BVB noch etwas länger erhalten bleibt. Sein Berater Mino Raiola berichtete bei „Sport1“, die BVB-Bosse hätten klargestellt, das Torphänomen nicht verkaufen zu wollen. Er selbst, fügte er vielsagend an, sei da allerdings anderer Meinung.