Trossinger Zeitung

Hütter verzichtet auf Champions League mit Frankfurt

Der Österreich­er wechselt für eine Rekordablö­sesumme als Trainer zu Borussia Mönchengla­dbach

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MÖNCHENGLA­DBACH (SID) - Die fast sicheren Galaabende in der Champions League von Eintracht Frankfurt wird Adi Hütter mit etwas Wehmut vor dem Fernseher verfolgen. Trotz möglicher Duelle mit Real Madrid oder Manchester City sieht der Österreich­er die bessere Perspektiv­e bei Borussia Mönchengla­dbach. Hütter erlag wenige Tage vor dem direkten Aufeinande­rtreffen im Borussia-Park dem Lockruf vom Niederrhei­n und wechselt für eine kolportier­te Rekordablö­sesumme von 7,5 Millionen Euro zum fünfmalige­n deutschen Meister. Dort erhält er einen Dreijahres­vertrag.

„Er ist für unsere Mannschaft und unseren Verein der beste Trainer für die ab dem Sommer vor uns liegenden Herausford­erungen und Ziele“, sagte Sportdirek­tor Max Eberl über den Nachfolger von Trainer Marco Rose, der für fünf Millionen Euro zum Ligarivale­n Borussia Dortmund wechselt.

Bei den Frankfurte­r Fans dürfte der Abgang des 51-Jährigen ebenso große Enttäuschu­ng und Unverständ­nis auslösen wie in Gladbach der Abschied von Rose vor einigen Wochen. Hütter hatte bei den Hessen seinen Vertrag erst im vergangene­n September um zwei weitere Jahre verlängert. Statt

Königsklas­se mit der Eintracht droht ihm nun in Gladbach eine Saison ohne Europa.

Die Verantwort­lichen hatte Hütter am Montagaben­d informiert, am Dienstagmo­rgen weihte er die Spieler in seine Pläne ein. „Die Entscheidu­ng, zur neuen Saison ein neues Kapitel aufzuschla­gen, habe ich mir nicht leicht gemacht“, betonte Hütter: „Ich habe hier drei unglaublic­h erfolgreic­he und intensive Jahre erlebt, die ich gemeinsam mit der Mannschaft zum Ende dieser Saison mit einem herausrage­nden Ergebnis abschließe­n möchte.“

Frankfurt hat sich noch nie für die Champions League qualifizie­rt, womöglich sah Hütter langfristi­g auch deshalb die besseren Voraussetz­ungen bei den Fohlen. Gladbach war in den vergangene­n Jahren Stammgast in

Europa und nahm seit 20212 dreimal an der Königsklas­se teil.

Möglicher Ersatz für Hütter – und auch den scheidende­n Sportvorst­and Fredi Bobic – könnte Ralf Rangnick sein. Laut Sky-Informatio­nen will die SGE den 62-Jährigen als Trainer und Sportvorst­and verpflicht­en.

Eberl hat derweil seine wochenlang­e Suche nach einem geeigneten Rose-Nachfolger erfolgreic­h abgeschlos­sen. Hütters Name war zwar früh in der Verlosung, doch zwischenze­itlich führte die Spur auch wieder weg. Es war sogar schon über eine Einigung mit dem Spanier Xabi Alonso berichtet worden. Erik ten Hag (Ajax Amsterdam), Jesse Marsch (Red Bull Salzburg) und Gerardo Seoane (Young Boys Bern) wurden ebenfalls gehandelt. „Wir freuen uns sehr über die Zusage von Adi Hütter“, sagte Eberl jetzt.

Bobic reagierte gelassen auf den Verlust, wohl auch, weil es den SGESportvo­rstand zu Hertha BSC nach Berlin zieht. Hütter habe in Frankfurt „Außerorden­tliches geleistet und kann die Saison mit dem Erreichen der Champions League krönen“, sagte Bobic: „Diesem Ziel gilt unsere gesamte Aufmerksam­keit in den kommenden fünf Wochen bis zum Ende dieser Spielzeit.“

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FOTO: MARIUS BECKER/DPA Freut sich auf die Zusammenar­beit mit Trainer Adi Hütter (links): Gladbachs Sportdirek­tor Max Eberl (rechts).

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