Trossinger Zeitung

Colorado ist auch dank Grubauer NHL-Topfavorit

Der Rosenheime­r steht vor einem Triumph

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DENVER (SID) - Die meisten Siege, die meisten Spiele ohne Gegentor: Philipp Grubauer spielt die Saison seines Lebens in der NHL – und ist ein Grund, warum die Colorado Avalanche Favorit auf den Stanley Cup ist. Wie beim ersten Triumph vor 25 Jahren soll ein Deutscher dabei eine Hauptrolle spielen – 1996 schoss Uwe Krupp die „Lawine“mit seinem Tor in der dritten Verlängeru­ng zum NHL-Titel, jetzt soll Grubauer die dritte Meistersch­aft festhalten.

„Es ist ganz klar unser Ziel, dass wir den Cup gewinnen“, sagt er. „Wenn wir alle gesund bleiben, wird das Ziel greifbar sein.“

Der 29-Jährige ist ein wichtiger Grund, warum das Team aus Denver in diesem Jahr so hoch gewettet wird. Beim 4:2 gegen die Arizona Coyotes, bei dem Grubauer 35 Schüsse abwehrte, feierte der Rosenheime­r bereits seinen 25. Saisonsieg. Das ist ebenso Bestwert in der Liga wie seine fünf Shutouts, nie war er in seinen acht NHL-Jahren zuvor so gut.

Doch die Zahlen interessie­ren den Oberbayern nicht. „Statistike­n und die Tabelle schau ich mir nicht an“, sagt Grubauer. Rundum zufrieden mit der eigenen Leistung ist er nie. Das perfekte Spiel habe er noch nicht bestritten. „Es gibt immer ein bisschen was zu verändern“, sagt er, „mit dem Ziel, immer besser zu werden und der Beste zu sein.“

Dass er vor einer Woche beim 3:8 bei Minnesota Wild nach sieben Gegentoren ausgewechs­elt worden war, hat ihm zwar die Statistike­n zerschosse­n. Es hat ihn aber auch darin bestärkt, dass er weiter konsequent an seinem Torwartspi­el arbeiten muss. Jedes Spiel, jeder Fehler wird genau analysiert, auch wenn es am übernächst­en Tag schon weitergeht.

Der enge Terminplan in der Corona-Saison kommt Grubauer entgegen. „Ich find’s genial, dass ich jeden zweiten Tag spiele“, sagt er. Der Stress sei trotzdem nicht größer als sonst: „Wir fliegen weniger in der Welt rum, sind länger an einem Standort. Wir spielen mehr, reisen aber auch weniger. Von daher kann der Körper sich erholen.“

14 Spiele in 25 Tagen stehen noch bis zum Ende der Hauptrunde auf dem Programm, dann beginnen die Play-offs – und die Jagd auf den Stanley Cup. Gewonnen hat der Rosenheime­r den größten Preis im Eishockey schon 2018, doch damals war er bei den Washington Capitals in der entscheide­nden Phase nur die Nummer zwei zwischen den Pfosten. Diesmal will er im Finale selbst die Siege festhalten.

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FOTO: DPA Philipp Grubauer

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