Förderpreise für interkulturellen Dialog
Pill Mayer Stiftung aus Wolfegg zeichnet Projekte in München, Bocholt und Kempten aus
WOLFEGG (sz) - Seit einem Jahrzehnt setzt sich die Pill Mayer Stiftung für den Dialog zwischen den Kulturen ein, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Dieses Jubiläum nimmt die in Wolfegg beheimatete Stiftung zum Anlass, außerplanmäßig drei Förderpreise zu vergeben. Verliehen werden die mit jeweils 1000 Euro dotierten Preise digital am 17. April 2021, dem Tag der Stiftungsgründung. Die Auszeichnungen gehen nach München, Bocholt und Kempten.
Das Projekt in München nennt sich „Musical Storytelling“und wurde von der European Union of Music Competitions for Youth e. V. (EMCY) ins Leben gerufen. Teilnehmer des musikalischen Workshops sind junge geflüchtete Künstlerinnen und Künstler aus München sowie Nachwuchstalente aus Europa. Die Mitwirkenden sind zum großen Teil klassisch ausgebildete, angehende Profimusikerinnen und -musiker, die mindestens schon einen nationalen oder internationalen Jugendmusikwettbewerb gewonnen haben. Der Workshop mündet in eine bühnenreife Performance mit klassischem Repertoire, aber auch Improvisation und Rap.
Das alljährliche Jugendcamp des Europabüros Bocholt wird für sein Projekt „So klingt Europa – Sounds of Bocholt!“ausgezeichnet. Junge Menschen aus mehreren Nationen, darunter auch unbegleitete Geflüchtete,
treffen sich regelmäßig im Sommer und widmen sich einem Themenschwerpunkt. Beim Projekt „So klingt Europa“gingen die internationalen Jugendlichen mit ihren Smartphones auf eine Stadtrallye und kreierten in Workshops SoundCollagen ihrer jeweiligen Heimatstädte. Eine gemeinsame Abschlusspräsentation verdeutlichte, dass die hoch motivierten Mitwirkenden nicht nur ihre künstlerische Ausdrucksfähigkeit optimiert haben, sondern auch, dass sie zusammengewachsen sind und ihre interkulturellen Kompetenzen beeindruckend erweitern konnten.
Der dritte Förderpreis geht an den in Kempten beheimateten Journalisten Sebastian Lipp und sein Redaktionsteam „Allgäu rechtsaußen“. Die Engagierten gegen rechts dokumentieren auf ihrem Onlineportal minutiös Aktivitäten der rechtsextremen Szene, insbesondere Rechtsrockkonzerte, sie halten Vorträge und betreiben intensive Aufklärungsarbeit gerade auch für junge Menschen. Ausgezeichnet wird das mutige Eintreten gegen rassistische Vorfälle, Antisemitismus und rechtsradikale Umtriebe auch im beschaulichen Oberschwaben und im Allgäu.