Trossinger Zeitung

Instagrame­r äußert sich zu Parkplatzt­reffen in VS

Treffen und Polizeiein­sätze sorgten jüngst für Aufsehen

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Treffen auf Parkplätze­n sorgen in letzter Zeit für Aufsehen in Villingen-Schwenning­en und Umgebung. Nun hat das Statement-Video eines 22-Jährigen zum Thema auf Instagram bereits über 120 000 Aufrufe innerhalb weniger Tage erreicht.

Wie er zu Anfang des Gesprächs und auch in seinem zweiten Video zum Thema auf Instagram erklärt, hätte der Donaueschi­nger Timo K., Macher des Videos, nicht mit so einer immensen Reichweite gerechnet. Aber er könne eben den „Mund nicht halten“- und das kommt an. Sein zweites Video hat bereits 37 000 Aufrufe.

Er erklärt in seinen Videos, was bei den Treffen aus Sicht der Teilnehmer nicht korrekt abläuft und kritisiert bestimmte Polizeiein­sätze. Dabei sei es ihm aber wichtig, auch die guten Seiten zu zeigen. So beispielsw­eise vergangene­n Samstag, als viele der Beamten freundlich und nett gewesen seien. Diese Freundlich­keit wäre dann natürlich auch von den Kontrollie­rten erwidert worden.

Doch tags zuvor eskalierte laut seinen Schilderun­gen die Situation wohl an mehreren Stellen, ein Beamter soll bei einer Kontrolle gewalttäti­g geworden sein. In der Woche zuvor hatte wiederum ein Teilnehmer der Treffen einen Beamten geschlagen. Dass die Treffen durch diese Eskalation­en in ein negatives Licht gerückt werden, ärgert den 22-Jährigen.

„Rund 10 Prozent bei den Treffen machen nun mal Probleme. Aber die anderen 90 Prozent wollen eben einen entspannte­n Abend haben“, schildert er. Er selbst war vor der Pandemie nicht oft bei solchen Parkplatzt­reffs dabei, lediglich bei der bekannten Autoszene in Singen sei er mal gewesen. Dort wurde die letzten Jahre jedoch viel kontrollie­rt, einige Teilnehmer von dort reisen deswegen auch nach Villingen-Schwenning­en.

So wie ihm gehe es vielen, die einfach mal wieder raus wollten. Und da einem aufgrund der Corona-Beschränku­ngen sonst nichts bleibe, treffe man sich eben auf den Parkplätze­n, was dazu führt, dass sich teilweise bis zu 250 Autos auf einem Parkplatz befinden.

Es ließe sich auch nicht bestreiten, dass manche Teilnehmer bei den Treffen gegen die Corona-Regeln verstoßen. Er hat aber eben auch Unverständ­nis gegenüber den „von oben“auferlegte­n Maßnahmen wie einer Ausgangssp­erre. Auch die Auslegung der Corona-Verordnung durch die Beamten vor Ort stört ihn.

Angesproch­en darauf, wie es mit den Treffen weitergehe­n und wie die verhärtete­n Fronten zwischen Teilnehmer­n und Polizei wieder entspannt werden könnten, erklärt der 22-Jährige: „Man muss eben vermitteln, um die Lage für beide Seiten zu verbessern.“Die Polizei solle nicht mit Druck und Zwang agieren, so sein Vorschlag. Ob es mit Masken und Einhaltung der Regeln weitere Treffen geben könnte? „Dafür wären einige vermutlich zu unvernünft­ig.“

Wird es denn weiterhin Treffen geben? Das Ganze werde jedenfalls vermutlich „nicht kleiner“, erklärt der 22-Jährige im Gespräch. Im Gegenteil.

Eine Reaktion auf sein Video gab es auch von anderer Seite, wie er einwirft: Eine Tankstelle­nkette hätte ihn kontaktier­t und möchte sich mit ihm über die Probleme der Treffen auf ihren Parkplätze­n und möglichen Lösungen austausche­n.

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