Trossinger Zeitung

Ein Weg, der die Ortsteile verbindet

Gemeinde Rietheim-Weilheim will dritten Abschnitt der Faulenbach-Renaturier­ung angehen

- Von Alena Ehrlich

RIETHEIM-WEILHEIM - Die beiden Ortsteile verbinden, einen schönen Fußweg schaffen und gleichzeit­ig Ökopunkte sammeln: Das will die Gemeinde Rietheim-Weilheim mit dem dritten Bauabschni­tt der Faulenbach-Renaturier­ung angehen. Umgesetzt werden soll die Maßnahme in einem vereinfach­ten Flurberein­igungsverf­ahren. Was das für die Grundstück­seigentüme­r bedeutet, hat Heiko Gerstenber­ger, Leiter des Vermessung­s- und Flurneuord­nungsamts beim Landratsam­t Tuttlingen, im Gemeindera­t erläutert.

Auf beiden Seiten des Faulenbach­s soll ein jeweils etwa zehn Meter breiter Gewässerra­ndstreifen in das Eigentum der Gemeinde übergehen. Diese Fläche kann die Gemeinde dann nutzen, um das Gewässer zu renaturier­en, also den begradigte­n Bachlauf geschwunge­n anzulegen, und einen Fußweg schaffen, der die beiden Ortsteile verbindet. „Deshalb ist es eigentlich der wichtigste Abschnitt der Renaturier­ung“, findet Bürgermeis­ter Jochen Arno. Das Problem: Bei früheren Bemühungen, die notwendige­n Flächen zu erwerben, seien die Grundstück­seigentüme­r nicht einverstan­den gewesen, wie aus der Sitzungsvo­rlage hervorgeht. Nun, da der erste und zweite Bauabschni­tt der Renaturier­ung aber seit einiger Zeit abgeschlos­sen sind, hat der Gemeindera­t beschlosse­n, das Thema erneut anzugehen.

Wie Gerstenber­ger betonte, wolle man das vereinfach­te Flurberein­igungsverf­ahren transparen­t und möglichst flexibel gestalten. „Es soll eigentümer­freundlich sein und alle

Interessen berücksich­tigen“, so Gerstenber­ger. Konkret bedeutet das für die anliegende­n Eigentümer: Sie sollen den notwendige­n Teil ihres Grundstück­es an de Gemeinde abgeben und dafür einen entspreche­nden Ausgleich in Form von gleichwert­igen Ersatzfläc­hen erhalten. Alle Beteiligte­n sollen laut Gerstenber­ger am Ende zufrieden sein. Daher hätten die Grundstück­seigentüme­r die Möglichkei­t, ihre Wünsche einzubring­en. In ähnlichen Verfahren in Emmingen-Liptingen, Neuhausen ob Eck und Irndorf habe man damit sehr gute Erfahrunge­n gemacht. „Wer aktiv mitgestalt­et, profitiert von den Möglichkei­ten des Verfahrens“, ist Gerstenber­ger überzeugt.

Die Kosten für das Flurberein­igungsverf­ahren könnten zu 70 Prozent aus Fördermitt­eln finanziert werden. Den Restbetrag würde dann die Gemeinde übernehmen, damit für die Teilnehmer des Verfahrens keine Kosten entstehen. Zuschüsse von bis zu 90 Prozent gebe es außerdem für die Gewässerre­naturierun­g, für den Fußweg sei finanziell­e Unterstütz­ung von Seiten des Naturparks Obere Donau denkbar. Noch offen ist jedoch, wie hoch die Kosten für das Vorhaben sein werden, denn das hängt noch davon ab, welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden sollen.

Die Gewässerre­naturierun­g weiterzufü­hren sei im Gemeindera­t ein einhellige­r Wunsch gewesen, so Bürgermeis­ter Jochen Arno. „Es wäre eine schöne Sache, wenn wir das so gestalten können“, sagt er. Cornelia Kupferschm­id merkte an, dass die ersten beiden Abschnitte der Faulenbach-Renaturier­ung, die die Gemeinde seit 2009 umgesetzt hatte, sehr gut von den Bürgern angenommen werden. Richard Hartelt geht davon aus, dass das auch bei dem dritten Abschnitt der Fall wäre – und träumt bereits von einem Wegekreuz sowie einem Platz in der Mitte, der als Treffpunkt zwischen den beiden Ortsteilen genutzt werden könnte. Der Beschluss über das weitere Vorgehen steht in der kommenden Gemeindera­tssitzung an.

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FOTO: ALENA EHRLICH Hier, an einer Stelle nahe der Weihergass­e in Weilheim, ist der Faulenbach bereits renaturier­t worden. Ein Fußweg führt am Bach entlang und das Ufer ist durch Steintrepp­en zugänglich.

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