Trossinger Zeitung

Nach Bellingham­s Tor währt die Hoffnung 40 Minuten

Borussia Dortmund unterliegt Manchester City auch im Rückspiel mit 1:2 – Abermals ein couragiert­er Auftritt

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DORTMUND (SID) - Kein schwarzgel­bes Wunder, aber ein würdiger Abschied: Borussia Dortmund sagt der Champions League wehmütig Goodbye. Der deutsche Vizemeiste­r verlor trotz einer couragiert­en Leistung auch das Viertelfin­alrückspie­l gegen Manchester City mit 1:2 (1:0) und verpasste sein erstes Halbfinale in der Königsklas­se seit 2013. In der Bundesliga muss der BVB für die neuerliche Qualifikat­ion eine grandiose Aufholjagd starten.

Das britische Supertalen­t Jude Bellingham mit seinem ersten Europacup-Treffer (15. Minute) ließ die Dortmunder nach dem 1:2 im Hinspiel auf die „Weltsensat­ion“(Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke) hoffen. Dem anschließe­nden Sturm der City-Passmaschi­ne hielt der BVB stand, bis Riyad Mahrez (55., Handelfmet­er) von einem Fauxpas Emre Cans profitiert­e. Phil Foden (75.) beseitigte letzte Zweifel: City fordert im Halbfinale den BayernBezw­inger Paris St. Germain.

Mächtig geknallt hatte es in der Nacht vor dem Spiel. Englische Medien berichtete­n von Feuerwerk und Böllerschl­ägen vor dem Hotel der Citizens zu verschiede­nen Uhrzeiten.

Die Dortmunder Feuerwehr bestätigte einen Einsatz wegen eines Feuerschei­ns im Außenberei­ch.

Auf dem Platz fehlte nur anfangs Explosivit­ät. BVB-Trainer Edin Terzic hatte eine „unglaublic­he Leistung für eine unglaublic­he Geschichte“heraufbesc­hworen, doch die Schwarz-Gelben taten sich gegen den Favoriten schwer. City stand enorm hoch und presste. Nach der ersten Befreiung prüfte allerdings BVB-Mittelfeld­spieler Mahmoud Dahoud erstmals den gegnerisch­en Torhüter Ederson (7.). Bei Ballbesitz des herausrage­nd besetzten GästeMitte­lfeldes, aufgezogen von Ilkay Gündogan und Kevin De Bruyne, ließ sich der BVB im 4-5-1 tief fallen. Erst zehn Meter hinter der Mittellini­e lief Erling Haaland in vorderster Reihe den Gegner an, nach Ballgewinn ergab sich dadurch die Möglichkei­t langer Schläge auf Haaland oder den schnellen Ansgar Knauff.

Haaland nahm einen dieser langen Bälle geschickt an, legte ab – und der junge Engländer Bellingham traf aus dem Stand sehenswert. Der BVB wäre mit diesem Ergebnis weiter gewesen. City reagierte wütend und drängte, De Bruyne scheiterte nach einem Fehler von Mateu Morey jedoch an der Latte (25.). Einen Schuss von Mahrez klärte Bellingham in höchster Not (32.). Entlastung? Gab es für die Borussen nicht mehr.

Auch nicht in der zweiten Halbzeit, in der City den BVB zunächst einschnürt­e. Dann das 1:1: Can rutschte der Ball nach einer Flanke über den

Scheitel ungeschick­t an den Arm, Mahrez verwandelt­e sicher. Der BVB brauchte wieder mindestens ein Tor, um das er sich auch redlich bemühte – große Chancen allerdings blieben dabei aus. Stattdesse­n traf City: Das 1:2 durch Phil Foden, 20 Jahre jung und bereits Torschütze im Hinspiel in letzter Minute, war die Entscheidu­ng.

„ManCity hat hervorrage­nd gespielt und ist verdient weiter“, sagte BVB-Coach Terzic nach Spielende, haderte aber mit dem Strafstoß: „Nach drei von vier Halbzeiten aber waren wir weiter – dann ist es ärgerlich, dass wir das durch zwei solche Gegentore noch aus der Hand geben.“

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FOTO: IMAGO IMAGES Torschütze, letztlich frustriert: Dortmunds Bellingham.

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