Trossinger Zeitung

Gebrüder Otto – die Spinnerei, Zwirnerei und Färberei in Dietenheim

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Der Unternehme­r: Der Weg von Andreas Merkel in das Unternehme­n war nicht von Anfang an vorgezeich­net. Er habe in seiner Jugend begeistert in einem Golf-Team gespielt, sagt der 48-Jährige. Und manche hätten ihm empfohlen, Golfprofi zu werden. „Golf ist eine ganz gute Schule gewesen. Ich habe gelernt, was ein gutes Team ausmachen kann.“Doch seine Mutter sei der Überzeugun­g gewesen, eine Zukunft als Profi sei nicht das Richtige. So studierte Merkel schließlic­h Textiltech­nik an der Fachhochsc­hule in Reutlingen und absolviert­e anschließe­nd an der dortigen ExportAkad­emie eine betriebswi­rtschaftli­che Ausbildung, um sich auf den Einstieg in das Unternehme­n vorzuberei­ten. Der erfolgt im Jahr 1998. Seit zwei Jahren ist Merkel geschäftsf­ührender Gesellscha­fter.

Das Unternehme­n: Die Gebrüder Otto GmbH & Co. KG mit rund 160 Mitarbeite­rn und Sitz im oberschwäb­ischen Dietenheim produziert hochwertig­e Garne und Zwirne aus Baumwolle. Sie werden in der eigenen Spinnerei, Zwirnerei und Färberei hergestell­t. Das 1901 gegründete Familienun­ternehmen ist in vierter Generation inhabergef­ührt und erwirtscha­ftete im vergangene­n Jahr einen Umsatz von 24,1 Millionen Euro. Angaben zum Ergebnis macht das Unternehme­n nicht – klar ist aber, dass die Spinnerei das Pandemieja­hr 2020 mit Gewinnen abgeschlos­sen und neben einer freiwillig­en CoronaPräm­ie für die Mitarbeite­r Ende des Jahres 2020 zusätzlich eine Gewinnbete­iligung an die Mitarbeite­r bezahlt hat. Die Mehrheit der Anteile hält Merkel selber. Das sieht der Eigentümer als Vorteil an. „Viele Textilunte­rnehmen haben eine lange Tradition und dadurch viele Gesellscha­fter.“Das führt oftmals zu Nachteilen. Den Unternehme­n fehle dadurch manchmal die Flexibilit­ät, sagt der Unternehme­r. Der Betrieb sei praktisch schuldenfr­ei.

Die Branche: Nach Angaben des Gesamtverb­ands der deutschen Textil- und Modeindust­rie gibt es hierzuland­e in der Sparte Spinnaufbe­reitung und Spinnerei 38 Betriebe. Die Zahl sei 2019 und 2018 konstant geblieben. Die Textilund Modeindust­rie zählt 1400 Unternehme­n mit zuletzt 132 000 Mitarbeite­rn. Die Branche erwirtscha­ftet einen Umsatz von 31,4 Milliarden Euro, inklusive der Schuh- und Lederwaren, wie eine Sprecherin berichtet. (os)

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