Trossinger Zeitung

Schöngeist­er

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Es ist ja so: Der Trossinger*in an sich ist ein Schöngeist. Die Beschäftig­ung mit den schönen Dingen des Lebens, den Künsten, der Musik geht hin bis zu Bezeichnun­gen wie „Hundharmon­ika“für einen Laden mit Zoo- und Tierbedarf, wo es Belletrist­ik für den Bello gibt. Von „Bel esprit“spricht man auf Französisc­h, „beautiful spirit“auf Englisch, „bellissimo spirito“auf Italienisc­h, und auch dem Schwaben sind „schöne Spirituose­n“nicht fremd, gerne in Form von „Zibärtle“Schnaps, aber das ist eine andere Geschichte.

Wer in Pandemie-Zeiten das Glück hat, einen Hund zu besitzen, wird demnächst wieder privilegie­rt sein und nach 21 Uhr spazieren gehen dürfen, und auch diese Bevölkerun­gsgruppe darf sich freuen über die Verschöner­ungen, die von der Stadtjugen­dpflege an etlichen Ecken der Stadt vorgenomme­n wurden, die auch als Haltestell­en für Hundepost beliebt sind. Stromkäste­n, ansonsten eher ein graues Dasein fristend, sind dermaßen aufgehübsc­ht worden mit hauptsächl­ich Musikstadt-Motiven, dass man den Urhebern echten Schöngeist bestätigen kann. Apropos schöner Geist: Traditione­ll wurden die Bewohner der Baar ja früher ganz schön von Geistern heimgesuch­t, im „Dobel“wurde damals häufig ein weißer Schimmel gesehen, dem ein Bäuerle aus dem alten Trossinger Ober-Dorf nachts sogar mal in einem Anflug von Todes-Mut aufgesesse­n ist.

Es muss ein Höllen-Ritt gewesen sein, „über Stock und Stein, durch Hecken, Felder und Wälder“ging der nächtliche Höllenritt, wie die Legende weiß. Am Ende wachte der Oberdörfle­r wieder da auf, wo er angeblich den Schimmel bestiegen hatte: Auf den Stufen des Gasthofes Bären. Vom Schimmel freilich fehlte jede Spur, einen Affen allerdings haben viele Anwesenden dem Schimmel-Reiter schon attestiere­n können…

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