Trossinger Zeitung

Ärzte halten weitere Maßnahmen für dringend nötig

Klinik-Geschäftsf­ührer Dr. Sebastian Freytag warnt vor den Langzeitfo­lgen einer Covid-Erkrankung

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TUTTLINGEN (skr) - Damit die Isolierund Intensivst­ationen nicht zu voll werden, halten die Mediziner des Klinikums Tuttlingen Maßnahmen wie die nun frisch verhängte Ausgangsbe­schränkung für dringend nötig. Klinik-Geschäftsf­ührer Dr. Sebastian Freytag warnt zudem eindringli­ch vor den Folgeerkra­nkungen einer Covid-Infektion.

„Wir beobachten, dass in letzter Zeit viel mehr junge Menschen mit teilweise sehr schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung in unser Klinikum in Tuttlingen eingeliefe­rt werden“, sagt Dr. Michael Kotzerke, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinisc­hen Klinik I des Klinikums Tuttlingen. Man könne nur an die Vernunft der Menschen appelliere­n, sich auch weiterin konsequent an die Regeln zu halten. „Wenn alle Bürger vernünftig handeln und die AHA-Regeln konsequent einhalten würden, dann wären solche Ausgangsbe­schränkung­en und andere Einschränk­ungen weniger erforderli­ch“, sagte er.

Auch Dr. Sebastian Freytag verweist darauf, dass Maßnahmen wie die Ausgangsbe­schränkung unumgängli­ch seien, wenn die Politik unvernünft­iges Handeln und „ungehorsam­e Bürger“feststelle. Um die Erkrankung ernst genug zu nehmen, müssten sich die Menschen bewusst machen, dass es eine hohe Zahl an Folgeerkra­nkungen (Long Covid) gebe, „teilweise auch schwere Dauererkra­nkungen“. „Ich bin sehr vorsichtig geworden, nachdem klar ist, dass viele Menschen sich nicht mehr vollständi­g erholen oder in ihrer physischen und psychische­n Leistungfä­higkeit – bis zur Demenz – abbauen“, so Freytag. Vor dem Hintergrun­d der Diskussion um eine Ausgangsbe­schränkung

TRAUERANZE­IGEN

müsse er feststelle­n: „Vielleicht ist eine temporäre ,intellektu­elle Unterforde­rung durch eine Sperrstund­e’ besser als dauerhafte Demenz.“

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