Trossinger Zeitung

Noch ist der neue Standort eine Baustelle

Umzug des Nudelhause­s in den alten Bahnhofkom­plex kann diese und kommende Woche endlich über die Bühne gehen

- Von Michael Hochheuser

TROSSINGEN - Nach wochenlang­er Verzögerun­g hat diese Woche endlich der Umzug des Trossinger Nudelhause­s an den neuen Standort im alten Bahnhofsko­mplex begonnen. Die Sanierungs­arbeiten dort sind allerdings immer noch nicht ganz abgeschlos­sen. Die Produktion ruht während des zweiwöchig­en Umzugs: Am 3. Mai soll sie an neuer Stelle starten.

„Wir ziehen in eine Baustelle.“Udo Zaiß, Geschäftsf­ührer des Nudelhause­s, weiß, dass Improvisat­ion in den ersten Wochen gefragt sein wird. Noch würden „viele Kleinigkei­ten“fehlen: Als Beispiele nennt er Telefonans­chluss, einzelne Steckdosen und einen ausstehend­en Teil der Fliesenarb­eiten. Bereits vor Ort ist eine neuangesch­affte, große „Mehlanlage“:

„Bisher mussten wir die 25Kilo-Säcke selbst in die Maschine heben“, erläutert Zaiß. Alles andere als rückenfreu­ndlich. Durch die neue Anlage könne das Mehl aus Big Packs künftig direkt von der Maschine in die Produktion gepumpt werden. Eine weitere größere Neuanschaf­fung ist eine Industries­pülmaschin­e, in die das Lebenshaus, die ökumenisch­e Gemeinscha­ft für soziale Integratio­n, 7000 Euro steckte. Insgesamt liegen die Kosten für das Projekt Umzug bei rund 1,6 Millionen Euro.

„Das wichtigste neue Element ist aber der Eieraufsch­lagraum“, sagt der Geschäftsf­ührer. Der war der entscheide­nde Grund für den Umzug, weil das Nudelhaus sonst nicht hätte weiterarbe­iten können am traditione­llen Standort an der Weidenstra­ße. Die Lebensmitt­elüberwach­ung hatte aus Hygienegrü­nden ihr Veto eingelegt. Laut Lebenshaus­Vorsitzend­er Ingrid Dapp hatte man keine EU-Zulassung mehr bekommen für die Verarbeitu­ng von Frischprod­ukten. Teile der Kundschaft wären ohne die Lösung Umzug weggefalle­n, „etwa Lohnaufträ­ge, wenn Landwirte uns Eier und Mehl bringen, aus denen wir Nudeln machen“, erläutert Zaiß.

Die rund 20-köpfige Belegschaf­t ist eingespann­t in den Umzug. In den vergangene­n Wochen lief die Teigwaren-Produktion normal weiter, „wir haben geplant und gehofft, dass der neue Standort fertig wird“. Unter anderem Statikprob­leme und die Bodenbelag­sarbeiten hatten dort zu Verzögerun­gen geführt (wir berichtete­n). Inzwischen sei aber alles abgenommen, so Zaiß. Vor ein paar Tagen begann der Abbau der Maschinen.

„Wir sind noch nicht fertig“, sagt Zaiß. „Sie sind schwer, vielleicht müssen wir sie teilweise auseinande­rbauen.“Bis auf wenige aussortier­te Gerätschaf­ten wird alles zum alten Bahnhofkom­plex transporti­ert, wo deutlich mehr Platz ist als bisher, und dort wieder aufgebaut. Mitarbeite­r des Nudelhause­s montieren dort diese Woche unter anderem auch neue Regale. Helfer von der Baustelle Bahnhofkom­plex unterstütz­en sie dabei.

„Wenn wir wieder produziere­n, folgt noch die Abnahme durch die Lebensmitt­elüberwach­ung“, erläutert Zaiß, der dafür mit Mitte Mai rechnet. Gearbeitet wird fortan im hygienekon­formen „One-Way-System“vom Umziehen der künftig rund 35 Beschäftig­ten in den bisher fehlenden Umkleideka­binen bis zur Verladung der Waren. Das bisherige, gut hundert Jahre alte Produktion­sgebäude hat die Exklusiv Immobilien­bau GmbH Villingen-Schwenning­en erworben (wir berichtete­n). Sie will dort nach einer im Sommer startenden Kernsanier­ung Mietwohnun­gen errichten.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Diana Scherer und Mathias Bachmann, Mitarbeite­r des Nudelhause­s, bauen am neuen Standort Regale auf.
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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Eine wesentlich­e Neuanschaf­fung ist die bereits montierte „Mehlanlage“.

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