Pflegeberufe: Bedarf garantiert
Wenn es eine Berufsgruppe gibt, die mit Recht als zukunftssicher bezeichnet werden kann, dann die Pflegeberufe.
REGION - Knapp 10 Millionen Bundesbürger werden im Jahr 2050 über 80 Jahre alt sein, prognostiziert das Statistische Bundesamt. Und obwohl ältere Menschen dank guter Gesundheitsversorgung immer länger fit und selbstständig sind, sind die meisten früher oder später auf Pflege angewiesen.
„Pflegekräfte haben heute schon die Wahl zwischen vielen offenen Stellen“, erklärt Petra Timm, Pressesprecherin des Personaldienstleisters Randstad Deutschland. „Und das wird auch so bleiben: Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln schätzt, dass in Deutschland bis zum Jahr 2035 bis zu 150 000 Fachkräfte in der Pflege fehlen werden.“
Der Internationale Tag der Pflege wirbt deshalb jährlich am 12. Mai um Anerkennung für die Berufsgruppe. Egal ob in Krankenhäusern, Seniorenheimen oder in der häuslichen Pflege: Pflegefachkräfte üben verantwortungsvolle Tätigkeiten aus, die menschliches Einfühlungsvermögen
ebenso erfordern wie fachliches Knowhow. Dass sie in besonderem Maße systemrelevant sind, hat nicht erst die Corona-Pandemie gezeigt.
Menschen beruhigen und manchmal trösten, Medikamente verabreichen, bei der Körperpflege helfen und mit Ärzten sprechen: Wer in der Pflege arbeitet, braucht neben fachlichem Know-how auch Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeiten. Dieses breite Wissen sorgt dafür, dass Pflegefachkräfte nach drei Jahren der Ausbildung beruflich sehr flexibel sind.
Die Ausbildung ist kostenlos geworden, und es gibt eine Ausbildungsvergütung. Auch mit ihrem Nebeneinander von Praxis im Ausbildungsbetrieb und Theorie in der Schule ähnelt die Pflegeausbildung jetzt dualen Ausbildungsgängen, selbst wenn sie offiziell als schulische Ausbildung gilt. Wer sich für eine Karriere als Pflegefachkraft interessiert, sollte einen mittleren Schulabschluss mitbringen. Genauso wichtig sind das Interesse an Menschen und die Lust darauf, im Team zu arbeiten.
Ab dem 1. Oktober können Pflegefachkräfte auch in der Senioren-Pflege-WG-TUT „Haus Brunnental“arbeiten. Dabei habdelt es sich um die erste ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft in Tuttlingen. Der Bereich liegt im Erdgeschoss eines neuen
Mehrgenerationenhauses und ist komplett barrierefrei. Die acht Bewohner, die in der WG Platz haben, sollen so selbstbestimmt wie möglich leben. Sie sind zwar in der Regel auf Unterstützung im Alltag angewiesen und/oder benötigen Hilfe bei der Körperpflege, führen aber dennoch ein selbstständiges Leben.
Unterstützt werden sie dabei von speziell geschulten Präsenzkräften, die rund um die Uhr für Betreuung und hauswirtschaftliche Versorgung vor Ort sind. txn/pr