Amazon: Aufstellungsbeschluss steht im September an
TROSSINGEN (ls) - Für das geplante Verteilzentrum des Online-Riesen Amazon möchte der Investor Honold/Garbe noch eine weitere Teilfläche zu den bisherigen rund 52 000 Quadratmetern dazukaufen (wir haben am 21. April berichtet). Verkauft werden soll das Grundstück derzeit noch nicht; wie Bürgermeisterin Susanne Irion dem Gemeinderat am Montagabend mitteilte, habe die Stadt damit Zeit. Wegen Verzögerungen kommt der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan erst im September in den Gemeinderat. Dass die Kaufanfrage trotzdem schon auf der Tagesordnung stand, wollte sie als „Signal verstanden wissen, dass wir Transparenz schaffen“.
Irion bemerkte im Hinblick auf die Diskussion um die Amazon-Ansiedlung, sie habe manchmal den Eindruck, es ginge nicht mehr um die Sache, sondern „darum, einen Schuldigen zu finden.“Günther Kapphan, Anwohner der Kirchhalde, ging es in der Bürgerfrageviertelstunde zunächst um die Frage, wann er und die BI Schura Einsicht in den Kaufvertrag zwischen Stadt und Investor nehmen können. Aus seiner Sicht hätte dies längst passieren sollen: „Ich verstehe nicht, wieso ein Grundstückskaufvertrag als problematisch angesehen wird?“Da es um Geschäftsgeheimnisse Dritter und Persönliches ginge, so Irion, werde die Drei-Monats-Frist zur Entscheidung über die Akteneinsicht ausgenutzt - zum einen, um einen sauberen Prüfungsvorgang zu gewährleisten, zum anderen aber auch, weil die Stadtverwaltung derzeit an ganz anderen Fronten kämpfe: „Wir mussten vergangene Woche 3000 Kinder aus Kindergärten und Schulen nach Hause schicken und legen den Fokus auf die Impfungen. Ich möchte jeden bitten, zu verstehen, dass das gerade im Vordergrund steht“, betonte sie und erntete dafür Applaus aus den Reihen des Rats.