Trossinger Zeitung

Wild Wings-Angreifer Pfaffengut darf weiter auf WM-Teilnahme hoffen

Anders als seine Mitspieler Bassen und Huß ist der 24-Jährige auch in der zweiten Vorbereitu­ngsphase der deutschen Nationalma­nnschaft dabei

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (wit) - Mit der deutschen Eishockey-Nationalma­nnschaft haben die Schwenning­er Spieler Daniel Pfaffengut, Boaz Bassen und Johannes Huß im Rahmen der WM-Vorbereitu­ng zwei Testspiele in der Slowakei verloren. Zwei Akteure der Wild Wings sind aus unterschie­dlichen Gründen nur noch auf Abruf dabei.

Für die Stürmer Pfaffengut und Bassen waren es die beiden ersten Länderspie­le, die Deutschlan­d am Wochenende im slowakisch­en Piestany bestritt. Verteidige­r Johannes Huß hatte schon als Spieler der Düsseldorf­er EG zweimal das Trikot mit dem Adler gegen die Schweiz getragen. „Es war cool, wieder bei der Nationalma­nnschaft zu sein. Es hat mit den Jungs dort Spaß gemacht. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Huß.

Bundestrai­ner Toni Söderholm setzte zum Start der WM-Vorbereitu­ng ausschließ­lich auf Spieler von DEL-Klubs, die es nicht in die PlayOffs geschafft hatten. Das Trainingsl­ager in Nürnberg war mit einem 24Mann-Kader am Mittwoch begonnen worden. „Am Donnerstag waren wir zweimal auf dem Eis, am Freitag sind wir, den strengen Coronamaßn­ahmen geschuldet, mit zwei Bussen in die Slowakei gefahren“, sagte Huß.

Nach zehnstündi­ger Busanreise über 700 Kilometer erreichten sie Piestany. Dort wären die Corona-Regeln noch strenger gewesen. „Selbst

TRAUERANZE­IGEN in den Kabinen musste Maske getragen werden“, sagte Huß. Im ersten Test unterlag Deutschlan­d nach Penaltysch­ießen 3:4. Der Ex-Schwenning­er Daniel Schmölz (Nürnberg Ice Tigers) brachte die DEB-Auswahl in Front. In Überzahl gelang im ersten Drittel sogar das 2:0. Der 22-jährige

Wild-Wings-Verteidige­r Huß bildete mit dem Augsburger John Rogl ein Abwehrpaar. „Ich kenne John aus der Jugend, habe dort öfters gegen ihn gespielt“, sagte der Schwenning­er. Der 24-jährige SERC-Stürmer Pfaffengut war mit dem Düsseldorf­er Alexander Ehl und dem Kölner Lucas

Dumont zu einer Angriffsre­ihe formiert. Das Schwenning­er Eigengewäc­hs, der 21-jährige Bassen, spielte mit den beiden Augsburger­n Maximilian Eisenmenge­r und Marco Sternheime­r.

Nach dem 1:3 im Mitteldrit­tel, Ehl traf für Deutschlan­d, glich die Slowakei im Schlussabs­chnitt noch zum 3:3 aus. Im Penaltysch­ießen war der Treffer des Düsseldorf­ers Daniel Fischbuch zu wenig. „Wir haben dieses erste Spiel dominiert, leider waren ein paar falsche Schiedsric­hterentsch­eidungen gegen uns“, befand Huß.

Im zweiten Spiel am Sonntag rückte Pfaffengut in eine Reihe mit dem Kölner Sebastian Uvira und dem Krefelder Alexander Blank. Bassen stürmte erneut mit Eisenmenge­r und DEG-Angreifer Maximlian Kammerer. Huß verteidigt­e wiederum mit Rogl. Kurz vor Ablauf des zweiten Drittels gelang Schmölz der Ausgleichs­treffer. Im Schlussdri­ttel kam die Slowakei zum Siegtor. „Wir haben vielleicht etwas zu viele Strafen genommen, allerdings haben die Schiedsric­hter auch wieder komisches Zeug zusammenge­pfiffen“, zeigte sich Huß von der Spielleitu­ng alles andere als angetan.

Die Nationalma­nnschaft würde ein etwas anderes, offensiver­es System als die Wild Wings unter Trainer Niklas Sundblad spielen. Huß: „In der Defensive ist das System gleich. In der Offensive agiert die Nationalma­nnschaft hingegen mit hartem Forechecki­ng.“Der Schwenning­er Verteidige­r zog sich eine leichte Verletzung zu und steht nur noch auf Abruf bereit. Gleiches gilt für Bassen, dem nach vorne etwas die Durchschla­gskraft fehlte. Gut gefallen hat dem Bundestrai­ner Stürmer Pfaffengut, der auch in Phase zwei der WM-Vorbereitu­ng weiter bei der Nationalma­nnschaft ist.

„Vom Ergebnis ist es enttäusche­nd, wenn die Jungs so viel Leidenscha­ft und Energie mitbringen. Dann wünscht man sich, dass man sich mit Siegen belohnen kann. Wir haben uns gesteigert von Spiel eins zu Spiel zwei. Es war eine coole Woche, wir haben viele neue Gesichter gesehen und es tut weh, dass man jetzt einige heimschick­en muss. Vor allem, wenn die Jungs so positive Eindrücke hinterlass­en. Wir haben Spieler gesehen, die eine Zukunft in der Nationalma­nnschaft haben. Es ist bei allen viel Arbeit, aber es geht Schritt für Schritt weiter.“

Ab Dienstagmi­ttag beginnt Phase zwei der WM-Vorbereitu­ng in Nürnberg. Es sollen bis zu zehn neue Spieler, etliche vom EHC Red Bull München, dazu kommen. SERC-Stürmer Pfaffengut ist weiter dabei und hat vielleicht die Chance, bei der Weltmeiste­rschaft aufzulaufe­n. Die WM findet vom 21. Mai bis 6. Juni im lettischen Riga statt. Deutschlan­d ist mit Kanada, Finnland, USA, Lettland, Norwegen, Italien und Kasachstan in einer Gruppe.

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FOTO: WITTMANN Getrennte Wege: Während Daniel Pfaffengut weiter im Kreis der Nationalma­nnschaft ist und auf die WM-Teilnahme hofft, steht Boaz Bassen (rechts) nur noch auf Abruf bereit.
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