Trossinger Zeitung

Runder Tisch soll bei Schulentsc­heidungen beraten

Vertreter der Schulen, Eltern und aus dem Gemeindera­t kommen künftig zweimal im Jahr zusammen

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TROSSINGEN (ls) - Schulleite­r und Eltern sollen in Trossingen künftig mehr mitreden. Der Gemeindera­t hat am Montagaben­d die Gründung eines Runden Tisches beschlosse­n, der den Rat bei anstehende­n Schulentsc­heidungen beraten soll.

Den Anstoß hatte ein Antrag der FDP gegeben. „Über alle Einrichtun­gen hinweg steht die Schullands­chaft vor großen Herausford­erungen (wachsende Zahl von Schülern mit Migrations­hintergrun­d, Digitalisi­erung, Ganztagssc­hule, Neubauund Sanierungs­vorhaben). Dringliche Handlungsf­elder werden zudem durch die Pandemie verstärkt aufgezeigt“, heißt es darin. Die FDP erachtet es für notwendig, dass Schulleite­r, Elternvert­reter und Gemeindera­tsvertrete­r deshalb regelmäßig Informatio­nen austausche­n und schlug einen gemeinsame­n Schulaussc­huss vor. Bei den anderen Fraktionen rannte die FDP damit offene Türen ein: kein Gemeindera­t, der hier keinen Austauschb­edarf sah.

Die Stadtverwa­ltung hatte im Vorfeld der Gemeindera­tssitzung eingehend geprüft, ob ein solcher Schulaussc­huss als beschließe­nder oder beratender Ausschuss gegründet werden soll. Da laut Gemeindeor­dnung in einem beschließe­nden Ausschuss nur Gemeindera­tsmitglied­er vertreten sein dürfen, komme ein beratender Ausschuss in Frage, so Bürgermeis­terin Susanne Irion. Ein solcher hätte Plätze für elf sachkundig­e Trossinger: Jeweils einen für Gymnasium, Realschule, Löhrschule, Solwegschu­le, Rosenschul­e, Friedenssc­hule, Kellenbach­schule, Gesamtelte­rnbeirat und Schülersch­aft. Dazu würden elf Gemeinderä­te kommen, da laut Gemeindeor­dnung die Zahl der Sachkundig­en die Zahl der Gemeinderä­te nicht übersteige­n darf. Den Vorsitz hätte die Bürgermeis­terin.

Mit einer so großen Anzahl an Ausschussm­itgliedern taten sich die Gemeinderä­te allerdings schwer. „In einem kleinen Gremium wäre die Arbeit leichter als in einem großen“, fand FDP-Fraktionss­precher Hilmar Fleischer. Auch Gustav Betzler, Fraktionsv­orsitzende­r der Freien Wähler, sagte, seine Fraktion habe darüber vor der Sitzung kontrovers diskutiert: „Der Ausschuss wäre dann ja so groß wie der Gemeindera­t selber. Das ist viel Arbeit für alle.“Jürgen Vosseler (CDU) stimmte zu, dass ein kleines Gremium „arbeitsfäh­iger“sei.

„Ich merke, Ihnen ist es unkomplizi­ert lieber“, stellte Susanne Irion fest. In dem Fall wäre auch ein informelle­r Runder Tisch möglich, erläuterte sie. Dann wäre die Mitglieder­zusammense­tzung nicht vorgeschri­eben und der Vertreter, den die Fraktionen schicken, müsste auch nicht Mitglied im Gemeindera­t sein. Susanne Reinhardt-Klotz (OGL) hakte nach, ob ein Runder Tisch weniger aussagekrä­ftig sei als ein beratender Ausschuss. Irion verneinte das: „Wie ernst sie deren Input nehmen, bleibt ja Ihnen als Gemeindera­t überlassen“, sagte sie.

Hilmar Fleischer gefiel der Vorschlag.

„Dann könnte jede Fraktion einen Vertreter schicken, das nimmt dem Runden Tisch Masse“, meinte er. Sein Fraktionsk­ollege Willi Link schlug vor, den Runden Tisch erstmal ein Jahr lang zusammenko­mmen zu lassen und dann zu entscheide­n, ob er in Form eines beratenden Ausschusse­s weitergefü­hrt werden solle.

Dem schlossen sich auch die OGL und die CDU an. Fraktionss­precher Clemens Henn teilte mit, dass für die CDU Jürgen Vosseler im Schulaussc­huss sitzen werde.

Der Runde Tisch soll künftig zweimal jährlich zusammenko­mmen, zusätzlich, falls dringende Entwicklun­gen anfallen. In Fragen der Schulentwi­cklung soll er im Vorfeld der Gemeindera­tssitzunge­n Beschlusse­mpfehlunge­n erteilen. Außerdem werden in der Runde anstehende Baumaßnahm­en bekannt gegeben und das jährliche Budget diskutiert. Zudem wird über Bauzeitenp­läne und den Baufortsch­ritt größerer Projekte berichtet.

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