Nach einem Jahr Bauzeit öffnen die Märkte
Großer Andrang bei Aldi und Rewe – Am Verkehrskonzept hakt es noch
TUTTLINGEN - Nach rund einem Jahr Bauzeit haben die beiden Lebensmittelmärkte Rewe und Aldi am Tuttlinger Kreisverkehr am Donnerstag geöffnet. Und wurden direkt gut angenommen – der Parkplatz war bereits in den Morgenstunden voll belegt. Mehr Besucher bedeutet aber auch ein höheres Verkehrsaufkommen. Darum will sich die Stadt nun noch kümmern.
Ein erstes Etappenziel ist geschafft: Die Lebensmittelmärkte am Kreisverkehr sind fertiggestellt und eröffnet, bei den Wohnungen dauert es noch ein bisschen, bis sie vermietet werden können. „Wir rechnen damit, dass sie im Juli bezugsbereit sind“, sagt Jürgen Dräger, Geschäftsführer des Investors und Entwicklers Schoofs Immobilien GmbH. Nach Fertigstellung stehen insgesamt 70 Wohnungen zur Verfügung. Der ganze Gebäudekomplex sei, so Oberbürgermeister Michael Beck, „ein Gewinn für unsere Stadt“, da es nun noch eine weitere zentrumsnahe Einkaufsmöglichkeit geben würde.
Die Wohnungen können ab kommendem Monat besichtigt werden. Das Interesse daran sei aber jetzt schon groß, erklärt Doreen Vasicek von Schoofs Immobilien, die nach eigenen Aussagen bereits zahlreiche Anfragen bekommen habe. Geplant ist, die Immobilien an Privatleute zu vermieten. Die Firma Aesculap hat allerdings nicht vor, die Wohnungen für künftige Geschäftskunden zu nutzen. Dafür hat das Unternehmen Pläne für das Gelände in der Dornierstraße. Dort waren die beiden Lebensmittelgeschäfte bislang angesiedelt: „Aesculap ist schon seit vielen Jahren im Besitz der nun freiwerdenden Flächen. Wir als Unternehmen möchten diese perspektivisch zur Weiterentwicklung des Standorts Tuttlingen nutzen. Hierzu ist noch keine konkrete Entscheidung gefallen. Wir prüfen weiterhin alle Optionen“, erklärt ein Sprecher des Medizintechnikunternehmens auf Anfrage unserer Zeitung.
Am Morgen der Eröffnung war der Andrang an den neuen Märkte bereits groß. „Wir freuen uns, dass es so gut ankommt“, sagt Beck. Der Platz sei lange Jahre ungenutzt gewesen, und es sei im Sinne der Stadt, diesen endlich wieder zu beleben, so der Oberbürgermeister. Insgesamt stehen den Besuchern rund 3200 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung mit 150 Parkplätzen für Autos und Fahrräder, außerdem Stellplätze mit E-Ladestationen.
Durch die Öffnung der beide Supermärkte wird allerdings auch das Verkehrsaufkomen in dem Bereich komplexer und höher. Deshalb wird die Stadt Maßnahmen ergreifen, um den Verkehr im Bereich Weimarund Ulrichstraße eindeutiger zu regeln. Ein Umbau des Kreuzungsbereichs soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen, wenn die Ergebnisse des Verkehrskonzepts vorliegen, so die Stadt. Bislang ist dort ein provisorisch aufgeklebter Kreisverkehr, der den Verkehr flüssig durch den Bereich führen soll. Die Weimarstraße ist eine Rad- und Fußgängerachse zwischen Bahnhof und Innenstadt. Daher ist es ein erklärtes Ziel der Verwaltung, den Radverkehr in der Weimarstraße unmittelbar nach der Unterführung besser zu schützen.
Um die Autofahrer zu sensibilisieren, werden in den kommenden Tagen zusätzlich Rotmarkierungen und zahlreiche Fußgänger- und Radpiktogramme auf dem Gehweg gebracht. Vor allem dann im Bereich der Ein- und Ausfahrten der Tiefgarage sowie den Parkplätzen, aber auch auf der Fahrbahn zwischen Ulrichstraße und der Unterführung. Die ersten Meter unmittelbar nach der Rampe zur Unterführung sollen zudem zusätzlich mit einer rund fünf Meter breiten und zehn Meter langen Rotmarkierung versehen werden. Auf diese Weise soll der Verkehr für die Radfahrer sicherer werden – Besonders im Bereich der Tiefgaragenzufahrt. Entlang der Längsparkplätze der Weimarstraße wird eine um 75 Zentimeter versetzt markierte Linie den Radfahrer auf den Sicherheitsabstand zu den parkenden Autos wegen den öffnenden Türen hinweisen.