Trossinger Zeitung

„Solidaritä­t ist Zukunft“

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So lautet das diesjährig­e 1. Mai - Motto des DGB. Gewerkscha­ftliche Solidaritä­t hat schon in der Vergangenh­eit einiges bewirkt wie etwa den Acht-Stunden-Tag, die Lohnfortza­hlung im Krankheits­fall, die Alterssich­erung und vieles mehr. Auch in der Gegenwart haben die Warnstreik­aktionen der IG - Metall in diesem Frühjahr Bewegung in die Tarifverha­ndlungen gebracht und zu einem guten Ergebnis geführt. Solidaritä­t ist eine große, verändernd­e Kraft. Sozialer Fortschrit­t und Gerechtigk­eit sind noch nie einfach vom Himmel gefallen. Alles musste solidarisc­h erkämpft werden. Und auch in Zukunft ist Solidaritä­t notwendig, damit die Veränderun­gen in Gesellscha­ft und Arbeitswel­t menschlich, fair und gerecht gestaltet werden.

In ihren Sozialrund­schreiben würdigen die Päpste das Wirken der Gewerkscha­ften, wenn sie sagen: „Die Verbesseru­ng der Lebenslage der Arbeitnehm­erschaft ist ohne Gewerkscha­ften nicht möglich“und „die Gewerkscha­ften sind ein unentbehrl­iches Element der Gesellscha­ft“. Allerdings wäre es an der Zeit, dass die Kirche als große Arbeitgebe­rin diesen Worten auch Taten folgen lässt, indem sie mit den Gewerkscha­ften vorbildlic­he Tarifvertr­äge aushandelt. Solidaritä­t ist auch eine zentrale Dimension des Glaubens. Denn der Gott der Bibel erweist sich solidarisc­h an der Seite seines Volkes. Er führt es mit starker Hand aus der Arbeitsskl­averei Ägyptens heraus. Israel erfährt ihn als befreiende­n Gott, der die Strukturen der Ausbeutung und

Unterdrück­ung überwindet. Die Solidaritä­t Gottes mit uns Menschen erfahren wir auch im Leben, Sterben und der Auferstehu­ng von Jesus Christus. Dieser solidarisc­he Gott ist für mich als Betriebsse­elsorger Triebfeder und Kraftquell­e, selbst solidarisc­h zu handeln, Menschen in Not beizustehe­n und mich mit anderen zusammen für Frieden, Gerechtigk­eit und die Bewahrung der Schöpfung einzusetze­n. Solidaritä­t ist auch der Schlüssel, um die Pandemie und deren Folgen zu bewältigen. Wenn wir Zusammenha­lten und einander helfen, dann wird dies gelingen. Dazu gehört auch, dass diejenigen, die breitere Schultern haben, mehr tragen, als diejenigen mit schmaleren Schultern.

Und vergessen wir nicht: Solidaritä­t beginnt schon im Kleinen, wenn einer dem anderen hilft, ohne viele Worte zu machen.

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