Trossinger Zeitung

Die Volksbank mit positiven Zahlen

Fusion steht im Fokus des vergangene­n Jahres

- Von Marc Eich

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Satte Steigerung der Bilanzsumm­e, kräftiges Plus beim Kreditvolu­men und Aufstieg zur Nummer eins der Volksbanke­n im Land: Die Volksbank eG präsentier­t nach ihrem Zusammensc­hluss trotz der Coronakris­e einen positiven Trend. Die Auswirkung­en der Pandemie würden aber insbesonde­re beim Kundenverh­alten deutlich werden.

Die Zahlen im Rahmen der Bilanzpres­sekonferen­z der Volksbank eG sprechen eine klare Sprache: Die kontaktlos­en Zahlungen sind im Zuge der Coronakris­e in die Höhe geschossen. Laut Volksbank ist die Anzahl der kontaktlos­en Zahlungen mit der Girocard um 74,3 Prozent auf 95,7 Millionen Verfügunge­n gestiegen.

Knapp 43 Prozent aller Girocardza­hlungen erfolgen mittlerwei­le kontaktlos. Auch bei den Kreditkart­en würde immer häufiger die Kontaktlos­funktion eingesetzt. Das Volumen habe sich um 139 Prozent auf 14,8 Millionen Euro gesteigert. Davon seien 15 Prozent mit dem Handy bezahlt worden. Und: Im gleichen Zeitraum verringert­en sich die Verfügunge­n an den Geldautoma­ten um fast 20 Prozent auf 2,9 Millionen Abhebungen.

Geprägt sei das vergangene Geschäftsj­ahr insbesonde­re durch die Fusion der Volksbank Schwarzwal­dBaar-Hegau mit der Volksbank Ortenau. Nach den ersten Vertreter-Informatio­nen im Juni sei im November die technische Fusion erfolgt. Im Zuge dessen habe man auch das Hausbankmo­dell im Bereich

Schwarzwal­d-Baar-Hegau umgesetzt – nicht zur Freude aller Kunden. Co-Vorsitzend­er Markus Dauber erklärt: „Es gab neue Produkte und Preise und dabei Gewinner und Verlierer, aber viele, die sich verbessern.“Durch diese Umstellung­en hätte man jedoch nur marginal Kunden verloren. Sein Kompagnon Joachim Straub betont darüber hinaus: „Auch ohne Fusion hätten wir das Hausbankmo­dell umgesetzt. Jeder, der sich damit intensiv auseinande­rsetzt, entdeckt den Charme.“

Klar ist für die Volksbank in Bezug auf die Fusion auch, dass es keine Abbaupläne gäbe. In einigen Geschäftsf­eldern würde man sich ergänzen, in einigen gäbe es derzeit eine Doppelbese­tzung. Aufgrund der derzeitige­n „Volllast“werde man keine Mitarbeite­r entlassen. Überhaupt hätten sich mit der Fusion lediglich positive Überraschu­ngen ergeben – welche sich auch in der Bilanz widerspieg­eln würden. „Wir hatten am Ende ein Ergebnis, das die Entwicklun­g der beiden Vorgängeri­nstitute schön fortsetzt“, fasst Straub das vergangene Geschäftsj­ahr zusammen.

Wie kommt es zu dieser Erfolgsmel­dung? Einer der Erfolgstre­iber, wie es Straub nennt, sei insbesonde­re das Kreditgesc­häft, welches ein Plus von über acht Prozent aufweist. Das daraus resultiere­nde KundenKred­itvolumen von 7,2 Milliarden Euro, das betreute Anlagevolu­men von 8,9 Milliarden Euro sowie die Bilanzsumm­e

von 9,1 Milliarden Euro (Steigerung um 11,5 Prozent) sorgen demnach dafür, dass die Volksbank eG mit ihren 965 Mitarbeite­rn die Nummer eins in Baden-Württember­g sei und zu den fünf größten Volksbanke­n in Deutschlan­d gehören würde.

Diese positive Entwicklun­g sei insbesonde­re dem Firmenkund­engeschäft zu verdanken, wie Co-Vorsitzend­er Markus Dauber erklärt, „und auch jetzt im ersten Quartal spüren wir hier ein Wachstum“. Deutlich über den Durchschni­tt sei das Firmenkund­engeschäft gewachsen – das dazugehöri­ge Kreditgesc­häft verzeichne­t eine Steigerung um 8,6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Ausgewirkt habe sich Corona derweil wohl auf die Kundeneinl­agen, die mittlerwei­le bei 5,9 Milliarden Euro liegen. So würde das Geld nicht in den Urlaub investiert, sondern werde stattdesse­n gespart. Steigerung­spotenzial sehe man allerdings bei den Wertpapier­en. Zwar gäbe es beim Kundendepo­tvolumen ebenfalls eine Steigerung (5,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro), „hier würden wir uns aber mehr Euphorie und Offenheit wünschen“, so Dauber.

Apropos Euphorie: Diese sei mit Blick auf den weiteren Jahresverl­auf zwar fehl am Platz, doch angesichts des zu erwartende­n Wachstums beim Bruttoinla­ndsprodukt­s und beim privaten Konsum blickt man bei der Volksbank optimistis­ch in die Zukunft.

 ?? FOTO: WILHELM ?? Die Co-Vorstandsv­orsitzende­n der Volksbank: Joachim Straub (links) und Markus Dauber.
FOTO: WILHELM Die Co-Vorstandsv­orsitzende­n der Volksbank: Joachim Straub (links) und Markus Dauber.

Newspapers in German

Newspapers from Germany