„Manche Kinder gehen verloren“
Verbandsversammlung der Werkrealschule Heuberg – Rektorin Schätzle: Situation dramatisch
HEUBERG - In kleiner Runde hat die Verbandsversammlung des Nachbarschaftsschulverbands „Werkrealschule Heuberg“stattgefunden. Der Verbandsvorsitzende, Wehingens Bürgermeister Gerhard Reichegger, lud dazu in die Schlossbergschule Wehingen ein. Die Schule hat mittlerweile 64 neue Laptops erhalten, wovon die Hälfte an Schüler verliehen ist. Alarmierend ist die wachsende Zahl durch die Pandemie „abgehängter“Schüler.
Rektorin Veronika Schätzle informierte über aktuelle Themen. Derzeit findet Online-Unterricht in den Stufen 5 bis 8 statt. Die 9. Klasse ist im Präsenzunterricht. Eine Lernsoftware wurde angeschafft. Auf MicrosoftTeams wird ab Klasse 7 unterrichtet, mit Jitsi bis Klasse 6. Die Anbindung von Werkraum und Küche im Nebengebäude ans WLAN steht noch aus.
Die Auswirkungen der CoronaPandemie auf die Entwicklung der Schüler sind gravierend. Manche seien „total abgehängt“, diese würden „verloren gehen“, so die Rektorin. Sie nannte die Situation „dramatisch“. Die Schüler der Klassen 7 und 8 hätten seit vier Monaten keinen Präsenzunterricht
gehabt. Auffallend sei dass diese Klassen besonders leistungsschwach seien. Ein selbstständiges Lernen sei bei vielen schwierig, die Schüler säßen jedoch allein daheim. „Online-Unterricht ist in manchen Familien gar nicht möglich“, so die Rektorin. Deshalb sei sie froh, dass es die Schulsozialarbeit in Form von Ingo Brem gebe. „Er hält den Kontakt zu den Schülern, besucht viele immer wieder daheim.“Erfreulicherweise habe Brehm 2020 mit Carmen Haischer und Yvonne Kalmbach Verstärkung für seine Arbeit erhalten.
Im laufenden Schuljahr besuchen 108 Schüler und Schülerinnen die Werkrealschule. Die 8. Klasse ist die einzige, die zweizügig ist. Klasse 10 wird im laufenden Schuljahr nicht in Wehingen unterrichtet. Seit dem
Schuljahr 2019/2020 gibt es in der Klasse 10 eine Kooperation mit der Schillerschule Spaichingen. Die Schüler werden abwechselnd in Wehingen und Spaichingen unterrichtet. Zwölf Schüler gibt es mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Acht Schüler sind in der Vorbereitungsklasse (VKL) – das heißt, Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache und geringen Deutschkenntnissen werden hier auf die Integration in den Regelunterricht vorbereitet.
Das Schulteam besteht aus elf Lehrkräften und zwei Sonderpädagogen von anderen Schulen. Im vergangenen Schuljahr gab es keinen Rückläufer aus der Realschule, was atypisch sei.
Im laufenden Schuljahr seien es bisher zwei. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass es derzeit besondere Regeln für die Versetzung gibt. Für das kommende Schuljahr liegen 17 Anmeldungen für Klasse 5 vor.
Nach Erläuterungen durch Verbandskämmerer Armin Sauter beschloss die Verbandsversammlung einstimmig die Eröffnungsbilanz. Weiter beschloss die Versammlung einstimmig die Haushaltssatzung und den Haushalts- und Finanzplan für das Haushaltsjahr 2021.