Großprojekt auf früherem Mangin-Areal
Vor allem beim Thema Wohnungsbau herrscht großes Interesse
VS-VILLINGEN (sbo) - Guido Fründt, der die Projektsteuerung der Quartiersneugestaltung auf dem ehemaligen Margin-Areal steuert, hat Einblicke in die Aktivitäten der vergangenen vier Monate gegeben: „Es ist verständlich, dass Sie alle darauf warten, dass die Bagger endlich anrollen und man sieht, dass etwas geht.“Allerdings sei es keinesfalls so, dass in den vergangenen Monaten Winterschlaf gehalten wurde, sondern „dass viel im Hintergrund gelaufen ist“.
Ein wesentlicher Teil der Weiterentwicklung war die Entscheidung darüber, ob aufgrund dieses Großprojektes eine städtische Entwicklungsgesellschaft gegründet werden soll, statt die Projektsteuerung extern zu vergeben. „Leider ist es so, dass die Nachteile hierbei überwiegen“, erklärte Fründt. Sowohl monetäre Gründe als auch der zeitlich notwendige Vorlauf würden gegen eine Gründung sprechen, erklärte er die Pläne für beendet.
Aufgrund des Projektvolumens bedarf es bekanntlich einer europaweiten Ausschreibung, die mit entsprechenden Leistungsbeschreibungen und -verzeichnissen vorbereitet wird. Nachdem der Gemeinderat im November 2020 sich in Sachen Energieversorgung des Quartiers für die Geothermie-Technologie entschieden habe, wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. „Diese Ergebnisse werden wir Ihnen am 19. Mai im Gemeinderat vorstellen“, gab Fründt bekannt.
Das brisanteste Thema, das vor allem die Grünen-Fraktion umtreibt, ist die Art des geplanten Wohnungsbaus. Hier forderte Cornelia Kunkis, dass die Richtlinien, die für den Wohnungsbau auf diesem Areal gelten sollen, dem Gremium vorgestellt werden müssten. OB Jürgen Roth versicherte: „Selbstverständlich werden Sie in die Entscheidung einbezogen.“Wie die Wohnformen jedoch konkret aussehen werden, dazu konnte die Verwaltung noch keine Angaben machen.
Spezifischer ist hingegen das geplante Mobilitätskonzept, denn es soll ein Quartier ohne oberirdisches Parken werden. Wie das aussehen soll? Eine sogenannte Quartiersgarage für Besucher, keine Stellplätze am Straßenrand und „der Weg zum Fahrradstellplatz soll kürzer sein als zum Auto“, beschreibt Fründt grob. Das konkrete Mobilitätskonzept, für das der Mobilitätsbeauftragte der Stadt, Ansgar Kundinger, verantwortlich zeichnet, soll ebenfalls in der Mai-Sitzung des Gemeinderates vorgestellt werden.
Der momentane Zeitplan sieht vor, dass das Bebauungsplanverfahren und die Fachplanungen für Altlasten und Rückbau noch in diesem Jahr erfolgen. 2022 soll die Altlastensanierung erfolgen und im Folgejahr mit den Tiefbaumaßnahmen begonnen werden. Der Hochbau ist erst für 2024 geplant, dann sollen Verwaltungsgebäude, Gemeindebedarf und Wohnungsbau entstehen. Die Fertigstellung des Quartiers „Oberer Brühl“, so präsentierte es Guido Fründt, ist für 2026 vorgesehen.