Trossinger Zeitung

Zahl der Covid-Patienten in Klinik steigt auf 72

Schwarzwal­d-Baar-Klinikum verschiebt Operatione­n und schränkt Normalbetr­ieb ein

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo/ pm) - Die neue Woche hat im Schwarzwal­d-Baar-Kreis mit 40 neuen Corona-Infektione­n begonnen, die Sieben-Tages-Inzidenz liegt bei 279,1. Im Schwarzwal­d-Baar-Klinikum klettern die Fallzahlen der Patienten mit Covid-19 zunehmend nach oben. Wie das KLinikum mitteilt, sind aktuell 72 Patienten stationär aufgenomme­n. Davon befinden sich zwölf Patienten auf der Intensivst­ation.

Das Schwarzwal­d-Baar Klinikum reagiert auf die inzwischen angespannt­e Lage und hat damit begonnen, die Versorgung von Nicht-Notfall-Patienten einzuschrä­nken.

„Die Belastung für das Klinikum und seine Mitarbeite­r ist hoch“, erklärt Dr. Simon Steiff, Medizinisc­her Direktor des Schwarzwal­d-Baar Klinikums. Die Behandlung der Patienten mit Covid-19 ist sehr langwierig und aufwändig. Gleichzeit­ig wird das Klinikum als Zentralver­sorger der Region und überregion­ales Traumazent­rum auch hinsichtli­ch anderer Notfälle gefordert. „Wir müssen uns darauf konzentrie­ren, die dringliche­n Fälle zu versorgen. Es braucht gebündelte Kräfte, um die Patientenv­ersorgung zu sichern. Den sogenannte­n Normalbetr­ieb parallel zur Covid-Patienten-Behandlung uneingesch­ränkt aufrecht zu erhalten, ist im Moment personell nicht leistbar. Dafür bitten wir Patienten und Angehörige um Verständni­s“, so Dr. Steiff.

Die Fachabteil­ungen widmen sich schwerpunk­tmäßig der Versorgung von Notfällen und besonders dringliche­n Fällen. Im Klinikum werden geplante, nicht dringliche Eingriffe verschoben. Dazu gehören beispielsw­eise orthopädis­che Operatione­n sowie auch andere, teilweise lange terminiert­e Behandlung­en.

Durch die zahlreiche­n schwer kranken Covid-Patienten, die jetzt zu versorgen sind, steigt der Bedarf sowohl an ärztlichem als auch an pflegerisc­hem Personal sehr. Covid-19Patiente­n werden nach Möglichkei­t am Standort Donaueschi­ngen behandelt. Das bedeutet unter anderem, dass Beschäftig­te, die sonst am Standort Villingen-Schwenning­en arbeiten, nun teilweise auch in Donaueschi­ngen eingesetzt werden. Diese Maßnahme schränkt die vorhandene­n Kapazitäte­n laut Klinikum am Standort Villingen-Schwenning­en deutlich ein.

Aktuell betreibt das Schwarzwal­d-Baar Klinikum mehr als 50 Intensivbe­tten sowie eine Schlaganfa­ll-Einheit (Stroke-Unit). Grundsätzl­ich stehen die Intensivbe­tten interdiszi­plinär für die Patienten aller Fachabteil­ungen bereit. Das Klinikum verfügt über eine weitreiche­nde technische Ausstattun­g, mit der weitere Betten in Betrieb genommen werden könnten. Allerdings liegt der Engpass nicht beispielsw­eise bei den Beatmungsg­eräten, sondern bei dem dafür benötigten Personal. Müssten zunehmend Beschäftig­te dorthin umgesiedel­t werden, wäre mit weiteren Einschränk­ungen in der Regelverso­rgung zu rechnen.

Der medizinisc­he Direktor Dr. Steiff bittet die Menschen in der Region, die Abstands- und Hygiene-Regeln einzuhalte­n: „Jeder kann einen Beitrag dazu leisten, die Lage zu entschärfe­n. Wichtig sind Abstand, Händehygie­ne, das Tragen einer medizinisc­hen Maske und Lüften! Darüber hinaus rate ich allen Bürgern zur Wahrnehmun­g der Impfmöglic­hkeiten gegen diese heimtückis­che, schwere Krankheit.“

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FOTO: EICH Am Schwarzwal­d-Baar-Klinikum bindet die Versorgung der Corona-Patienten viele Kräfte.

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