Trossinger Zeitung

Heimflug mit Staub und Geröll

Nasa-Sonde „Osiris Rex“hat Probe des Asteroiden an Bord und bringt sie 2023 zur Erde

- Von Christina Horsten

WASHINGTON (dpa) - Mit einer Probe vom Asteroiden Bennu im Gepäck hat sich die Nasa-Sonde „Osiris-Rex“auf den Weg zurück zur Erde gemacht. Die Sonde habe am Montag die Umlaufbahn von Bennu verlassen, teilte die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa mit. Im Oktober hatte „Osiris-Rex“dem Asteroiden bei einem mehrstündi­gen komplizier­ten Manöver eine Probe entnommen – als erster USFlugkörp­er der Raumfahrtg­eschichte. Diese Probe soll die Sonde im September 2023 auf der Erde abliefern.

Wieviel Gramm Staub und Geröll des Asteroiden die Probe enthält, wissen die Nasa-Forscher noch nicht genau. Bei dem Manöver war eine Panne passiert: Der Deckel des Auffangbeh­älters war von größeren Steinen leicht aufgestemm­t worden, so dass Teile der Probe entweichen konnten. Die Nasa-Wissenscha­ftler gehen aber davon aus, dass die Mindestanf­orderung von 60 Gramm Staub und Geröll erfüllt ist – und wahrschein­lich sogar deutlich mehr im Auffangbeh­älter steckt.

Im September 2023 soll „OsirisRex“die Probe über der Erde abwerfen, wo sie dann mit Hilfe von Fallschirm­en im US-Bundesstaa­t Utah landen soll. Mitarbeite­r der Nasa sollen die Probe dann in das Johnson Space Center in Houston bringen und von dort aus Teile davon in Labore auf der ganzen Welt verteilen, wo sie untersucht werden können.

„Osiris Rex“(die Abkürzung steht für: Origins, Spectral Interpreta­tion, Resource Identifica­tion, SecurityRe­golith Explorer) war im September 2016 vom Weltraumba­hnhof Cape Canaveral gestartet und rund zwei Jahre später bei Bennu angekommen. Seitdem umkreiste die etwa sechs Meter lange und 2100 Kilogramm schwere Sonde den Asteroiden und untersucht­e ihn mit ihren wissenscha­ftlichen Instrument­en und Kameras. Mehrmals flog sie dafür auch sehr dicht an ihm vorbei.

Der tiefschwar­ze Bennu, benannt nach einer antiken ägyptische­n Gottheit, hat einen Durchmesse­r von rund 550 Metern und könnte der Erde in gut 150 Jahren recht nahe kommen. Auch wenn das Einschlagr­isiko sehr gering ist, zählt die Nasa Bennu zu den gefährlich­sten derzeit bekannten Asteroiden – und will ihn deshalb ganz genau erforschen. Zudem erhoffen sich die Wissenscha­ftler von der rund eine Milliarde Dollar teuren Mission Erkenntnis­se über die Entstehung des Sonnensyst­ems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren, denn Asteroiden sind Überbleibs­el davon.

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