Wernz und Diener starten bei Europacup
Die beiden TSF-Triathleten stehen gemeinsam an der internationalen Startlinie
TUTTLINGEN – Die Triathlon-Saison steht für den Tuttlinger Valentin Wernz und den Wurmlinger Eric Diener kurz bevor. Am Wochenende treffen beide erstmals beim Europacup der Männer-Elite im italienischen Caorle bei Venedig aufeinander – mit unterschiedlichen Zielsetzungen.
Valentin Wernz und Eric Diener kennen sich seit Jahren und haben eins gemeinsam: Sie sind in ihrem Heimatverein bei den Tuttlinger Sportfreunden (TSF) groß geworden und legten dort ihren Grundstein für den sportlichen Erfolg. Am Samstag, 15. Mai, stehen die beiden zum ersten Mal gemeinsam bei einem internationalen Wettkampf – dem Europacup in Italien – an der Startlinie. Dieser wird über die Sprint-Distanz mit 750 Meter schwimmen, 20 Kilometer auf dem Rad und einer fünf Kilometer langen Laufstrecke ausgetragen.
Für Valentin Wernz gehören solche Rennen längst zu seinem sportlichen Alltag. Die Vorbereitung darauf – und überhaupt auf die gesamte Saison – verlief für ihn erfreulich. Der 26-Jährige verbrachte mit seinen Teamkollegen vom Bundesstützpunkt Saarbrücken den gesamten März im Trainingslager auf der kanarischen Insel Fuerteventura. Dort arbeitete er an seinen Grundlagen mit viel Radtraining und absolvierte schnelle Einheiten in Laufschuhen und im Wasser. Mit Vollgas ging es bei ihm anschließend am Bundesstützpunkt weiter, denn sein Fokus liegt auf dem internen Qualifikationsrennen für die Olympischen Spiele in Tokio, das am Mittwoch, 26. Mai, in Kienbaum stattfindet und über die Supersprint-Distanz ausgetragen wird.
Zuvor startet Wernz, der dem Olympiakader der Deutschen Triathlon-Union (DTU) angehört, beim Europacup in Caorle. Wernz hätte am gleichen Wochenende das Rennen der World Triathlon Series (WTS) im japanischen Yokohama bevorzugt. Aufgrund der langen Reise und der Zeitverschiebung habe das für ihn allerdings nicht in die optimale Vorbereitung für Kienbaum gepasst. Dafür passe der Europacup in Italien „zeitlich perfekt“. Deshalb heißt es für ihn in den Tagen zuvor: „Beine hochlegen, den Trainingsumfang reduzieren und regenerieren, weil ich durch das schnelle und harte Training der vergangenen Wochen ausgepowert bin“, sagte Wernz. Er will den Wettkampf unter anderem als „Formtest“nutzen und setzt sich zum Ziel: „Ein Podestplatz.“
Der fünf Jahre jüngere Eric Diener, der sich unter anderem im zweiwöchigen Trainingslager im spanischen Girona für die Saison fitmachte, geht mit einer anderen Erwartungshaltung und Zielsetzung in den Europacup: „Mein letztes Rennen liegt aufgrund von Corona eineinhalb Jahre zurück. Der Europacup ist sehr gut besetzt. Außerdem ist es mein erster Elite-Europacup überhaupt. Deshalb kann ich bei diesem Wettkampf gut erkennen, wo meine
Stärken und Schwächen liegen. Ein Ziel ist es, auf diesem Niveau mit starker Konkurrenz Fuß zu fassen. Ich bin gespannt, wo ich mich einordnen werde. Mein grundsätzliches Ziel ist aber immer ein Platz unter den besten acht Athleten“, sagte Eric Diener und lieferte die Erklärung direkt mit: „Das ist das Kriterium, um in der kommenden Saison Bestandteil des Nationalkaders zu sein, was bedeutet, dass ich meinen Platz im Bundeskader behalten würde“. Außerdem will er mit guten Platzierungen in den internationalen Rennen Punkte für die Weltrangliste sammeln.
„Ich freue mich, dass es nach einer langen Corona-Pause mit den Rennen endlich wieder losgeht und wir Triathleten von Wettkampf zu Wettkampf denken können. Es ist und wird ein tolles Gefühl sein, wieder mit allem Drum und Dran Wettkämpfe zu bestreiten“, sagte der Wurmlinger, der aktuell dem Perspektivkader
der DTU angehört und am Stützpunkt in Freiburg trainiert und wohnt.
Auch wenn die beiden Triathleten aus der Region bei diesem Europacup andere Ziele verfolgen – bei einem sind sie sich einig: „Es ist das erste internationale Rennen, an dem wir beide an der Startlinie stehen werden. Das ist für uns etwas Besonderes, auf das wir uns sehr freuen und stolz sind“, erklärte Valentin Wernz. Neben ihm und Eric Diener mischen 73 weitere Triathleten beim Europacup im italienischen Caorle mit. Für Deutschland treten bei den Männern insgesamt sieben DTU-Triathleten an.