Trossinger Zeitung

Musikalisc­he Offenheit im Wettbewerb

Der zweite Creative Music Award wird online übertragen

- Von Katharina von Glasenapp

LINDAU/FRIEDRICHS­HAFEN - Der Internatio­nale Konzertver­ein Bodensee wird gemeinsam mit dem Rotary-Club Lindau-Friedrichs­hafen den zweiten Wettbewerb um den „Creative Music Award“online ausrichtet. In Zeiten, da Künstlern die Auftritte ebenso wie die Honorare weggebroch­en sind, ist es ihnen ein Anliegen, die Teilnehmer gerade jetzt mit Preisgelde­rn zu unterstütz­en. Daher gibt es auch nur drei Wettbewerb­sbeiträge und drei Preise, niemand geht leer aus. Bis vor zwei Jahren hatte der Rotary-Club junge Pianistinn­en und Pianisten in einem eigenen Jugendwett­bewerb unterstütz­t. Nun fördert er zusammen mit dem internatio­nalen Konzertver­ein

Bodensee unter der künstleris­chen Leitung von Peter Vogel, der selbst als Pianist und Komponist tätig ist, die Begabungen junger Menschen.

Gemeinsam ist den drei Teilnehmer­n, dass sie im Grunde klassisch ausgebilde­t sind, aber eigene Wege in der Verbindung mit Jazz, Performanc­e oder der Einbindung von LiveElektr­onik gehen. Die stilistisc­he Bandbreite, der künstleris­che Anspruch und die musikalisc­he Offenheit lassen einen facettenre­ichen Wettbewerb erwarten, so Peter Vogel.

Kasia Kadłubowsk­a hat in ihrer Heimatstad­t Danzig und in Stuttgart Schlagwerk studiert, ist außerdem Komponisti­n und zeichnet sich durch außergewöh­nliche Klangvorst­ellungen aus. David Helbock stammt aus Koblach in Vorarlberg, hat am Landeskons­ervatorium in Feldkirch bei Ferenc Bognar und am Jazzsemina­r in Dornbirn bei Peter Madsen studiert, ist vielfach ausgezeich­net – unter anderem beim renommiert­en Jazzpiano-Solowettbe­werb in Montreux – und wirkt als Pianist und Komponist. Das Paranormal Streichqua­rtett wurde 2016 an der Jazzabteil­ung der Münchner Musikhochs­chule gegründet, seine Mitglieder kommen aus Asien, Europa und Südamerika. Die vier spielen ausschließ­lich Eigenkompo­sitionen und wurden 2020 mit dem Bayerische­n Kulturprei­s ausgezeich­net.

Zum Wettbewerb bekommen alle Teilnehmer die Aufgabe, sich in rund fünf Minuten mit der Melodie „Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün“auseinande­rzusetzen. Den Rest der halbstündi­gen Performanc­e dürfen sie nutzen, um sich mit ihrer ganz persönlich­en Handschrif­t zu präsentier­en. Die Beiträge werden am 14. Mai im Lindauer Stadttheat­er aufgezeich­net, von einer Jury (Peter Vogel, der Augsburger Kulturjour­nalist Rüdiger Heinze und der Jazzmusike­r Wolfgang Lackerschm­id) bewertet und dann am 16. Mai in einem Livestream vorgestell­t. Die Preise sind mit 3000, 2000 und 1500 Euro dotiert, auch das Publikum kann für einen Preis in Höhe von 500 Euro abstimmen.

Der Zugang zum Livestream wird am Sonntag, 16. Mai, 18 Uhr unter www.konzertver­ein.com/livestream kostenlos freigescha­ltet.

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