Pläne für Gesundheitszentrum werden konkret
Kreistag beschließt Gründung einer GmbH – Kleine Stationen ziehen 2024 nach Tuttlingen
SPAICHINGEN/KREIS TUTTLINGEN - Der Kreistag hat am Mittwoch mehrere Beschlüsse gefasst, die die Weiterentwicklung des Gesundheitszentrums am früheren Krankenhausstandort voran bringen. Allen voran der Beschluss für die Gründung einer GmbH, die das Zentrum betreiben soll, ohne aber selbst medizinische oder pflegerische Leistungen in eigener Trägerschaft zu erbringen oder erbringen zu lassen. Die GmbH soll aber diese Leistungen anwerben, koordinieren und steuern einschließlich des Gebäudemanagements und der Vermarktung der Angebote.
Schon nächste Woche wird der Geschäftsführer der Firma Diomedes, die den Prozess bisher bereits fachlich begleitet hat, Michael Osypka, und die bisherige Projektkoordinatorin beim Landkreis, Carina Dettinger, ihr Büro am Zentrum beziehen. Ziel sei es, dass Dettinger nach ein, zwei Jahren das Management übernimmt. Osypka solle seinen Arbeitsaufwand in Stunden und Tagen abrechnen. Er ist gut vernetzt und in vorhergehenden Diskussionen war große Hoffnung darauf gesetzt worden, dass er weitere Ärzte akquirieren könne. Das Stammkapital der GmbH beträgt 25000 Euro, eine Zuzahlung von 175 000 Euro soll alle Anlauf- und Betriebskosten für die nächsten zwei Jahre abdecken. Die Miete der privaten Gesundheitsanbieter soll künftig dem Kreis zufließen und nicht der Klinikgesellschaft des Landkreises.
Das Land bezuschusst die Projektentwicklung mit 217 000 Euro. Eingebunden ist der Kreistag (mit den Mitgliedern Wolfgang Schoch und Benedikt Buggle für die CDU, Gustav Betzler für die Freien Wähler, Hermann Polzer für die OGL, Marcus Kiekbusch für die SPD und Marcel
Aulila für die FDP), der Kreis (durch den Landrat) und die Stadt Spaichingen (durch den Bürgermeister) über den Aufsichtsrat. Dieser überwacht die Geschäftsführung. Im Aufsichtsrat sollen zwei weitere Personen, die über Erfahrung und Fachwissen verfügen, sitzen.
Die Stellungnahmen der Räte, vor allem natürlich Bürgermeister Markus Huggers, zeigten große Zufriedenheit, dass es jetzt konkret weiter geht und was genau vorgesehen ist. In den Ausschüssen war bereits viel vorberaten worden. Und der Bürgerbeteiligungsprozess, den Landrat Stefan Bär mehrfach als sehr gelungen bezeichnete, hatte den Weg bereitet. Das erstmals gewählte Verfahren sei unter schwierigen Rahmenbedingungen – man hatte ja teilweise digital tagen müssen – verlaufen, habe sich aber bewährt und gute Ergebnisse gebracht. Die Ideen des Beteiligungsprozesses: Kurzzeitpflege mit rehabilitativem Schwerpunkt, Ernährung, Bewegung Entspannung, zentrale Anlaufstelle für Familie, Café, Patientenlotsin, zentrale Infrastruktur für Ärzte, Gesundheitsamt und Finanzierung seien aufgegriffen. „Jetzt geht die Arbeit erst richtig los“, so Bär. Gerade das Zentrum für Kurzzeitund Tagespflege und auch mit Plätzen für pflegende Angehörige soll von einem privaten Träger gebaut werden, mit dem der Kreis bereits in Verhandlungen ist. Die Rede ist von 85 Plätzen sowie einem 800 Quadratmeter großen Präventionsund Therapiezentrum.
Das Zentrum „Bärenstark“für Familien
mit beeinträchtigten Kindern von drei bis zwölf Jahren wie auch das Gesundheitsamt mit seinen Aufgaben und 35 Mitarbeitern sollen von Tuttlingen nach Spaichingen umziehen. Selbiges gilt für die Fachstelle Pflege und Selbsthilfe. Weiter sollen die derzeitigen Angebote bleiben, auch wenn sie teilweise neu angeordnet werden müssten. Nach Ausschreibung solle nach den Sommerferien ein Architekt mit den Planungen beginnen. Weitere passende Angebote könnten der Mobile Soziale Dienst und der Notarzt des DRK im Gebäude sein. Zu der geplanten erweiterten ambulanten Versorgung würden Gespräche mit dem Sozialministerium geführt. Das Zentrum für ambulantes Operieren solle bleiben, aber möglichst in private Hände übergeführt werden. Die beiden kleinen Klinikstationen sollen, auch das