Trossinger Zeitung

Aldingen auf dem Weg zum Klimaentsc­heid

Aktinsgrup­pe „Null Emission 2035“gegründet – Bürgermeis­ter Fahrländer reagiert

- Von Frank Czilwa

ALDINGEN - Artur Baumann aus Aixheim ist es gelungen, eine Aktionsgru­ppe „Null-Emission 2035“zusammenzu­stellen. Das Ziel von Baumann und seinen bislang fünf Mitstreite­rn: Die Gemeinde Aldingen soll bis 2035 klimaneutr­al werden, also keine CO2-Emissionen mehr abgeben. Auch Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer hat bereits auf die Gründung der Gruppe reagiert.

Fast hat Artur Baumann gefürchtet, mit seinem Anliegen „allein auf weiter Flur“zu bleiben. (Wir haben berichtet.) Doch inzwischen tut sich was, und er hat eine Aktionsgru­ppe auf die Beine stellen können. Mit dabei sind neben Baumann jetzt auch Andrea Keller, Ilse und Klaus Kühn, Martin Grimm und Paul Dreher, alle aus Aldingen. Zwei weitere Personen wollen dazu stoßen, doch will Baumann noch keine Namen nennen, bevor nicht alles in trockenen Tüchern ist. Vor allem will er aber auch junge Leute für seine Gruppe gewinnen.

Die Aktionsgru­ppe Klimaentsc­heid Aldingen plant nun zunächst eine Unterschri­ftenaktion für ein Bürgerbege­hren. Darin sollen Bürger mit ihren Unterschri­ften zum einen bekunden, dass sie das Ziel „Null Emissionen 2035 für Aldingen“grundsätzl­ich befürworte­n sowie zum anderen die Erstellung eines Gutachtens durch ein zugelassen­es Planungsbü­ro, wie dieses Ziel erreicht werden könnte.

Die Aktionsgru­ppe hat sich bei der Nichtregie­rungsorgan­isation „German Zero“angemeldet, die solche kommunalen Klimaentsc­heide vorantreib­en will, und von denen auch die Aldinger Gruppe bei ihrem Vorhaben unterstütz­t wird. „German Zero“hat der Gruppe bereits einen „Paten“zugewiesen, mit dem sie per

TRAUERANZE­IGEN

Video-Konferenz den weiteren Aktionspla­n besprechen kann.

„Da wir durch unser Engagement etwas Positives für Aldingen bewirken wollen, hoffen wir, dass unsere Ambition von Ihnen und dem Gemeindera­t wohlwollen­d betrachtet wird“, schreibt Baumann an den Bürgermeis­ter. „Gerne sind wir in der Angelegenh­eit von Anfang an zu offener Kommunikat­ion bereit“, betont er in seinem Schreiben.

Die Gruppe hat auch schon einen Vortrag zum Thema „Klimawande­l, regionale Umsetzung der Energiewen­de, Klimaentsc­heid“vorbereite­t, mit dem sie den Aldingern und Aixheimern – auch anhand aktueller Beispiele wie dem Ahrtal oder Griechenla­nd – die Dringlichk­eit der Klima-Problemati­k und der Energiewen­de vor Augen führen will.

Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer hat auf die Gründung der Gruppe bereits reagiert. Er verweist in seinem Schreiben an die Gruppe, das unserer Zeitung vorliegt, vor allem darauf, dass die Gemeinde Aldingen als

Mitglied der N!Region 5G bereits intensiv mit diesen Fragen befasst sei. (Die N! Region 5 G ist ein Interkommu­naler Zusammensc­hluss für nachhaltig­es Handeln der Gemeinden Aldingen, Denkingen, Deißlingen, Frittlinge­n und Wellending­en.)

So habe die N!-Region 5 G zusammen mit der Klimaschut­z- und Energieage­ntur (KEA) Baden-Württember­g ein kommunales Energieman­agement eingeführt, dass im Mai 2021 ausgezeich­net wurde. „Es geht uns darum“, so Fahrländer in seinem Schreiben an Baumann und die Gruppe, „dieses Energieman­agement weiter zu betreiben und noch weitere Effizienzs­teigerunge­n zu erzielen“.

Das gemeinsame­s Ziel der fünf Gemeinden sei zunächst, einen ,Energieman­ager’ anzustelle­n.“Aktuell könne diese Stelle aber noch nicht bezuschuss­t werden. Doch soll eine Antragstel­lung ab dem 1. Januar 2022 möglich sein. „Diese Stelle erachten wir als notwendig“, so Fahrländer. Erst anschließe­nd an diese

Arbeit sei es laut der KEA sinnvoll, einen „Beauftragt­en für eine klimaneutr­ale Kommunalve­rwaltung“einzustell­en.

Das Ziel, dass sich die N!-Region stellt, ist allerdings bescheiden­er als das der Aktionsgru­ppe: „Bis 2040 sollen alle kommunalen Verwaltung­en klimaneutr­al sein, das ist eine große Aufgabe“, so Fahrländer.

Das Null-Emissions-Ziel der Aktionsgru­ppe bezieht sich dagegen nicht nur auf die Verwaltung, sondern auf die gesamte Gemeinde Aldingen. Und es soll bereits 2035 und nicht erst 2040 erreicht werden.„Ihr Ziel ,Null Emmission’ schon in 2035 ist noch etwas ambitionie­rter“, schreibt daher auch der Bürgermeis­ter, „aber es kann ja nicht schnell genug gehen und vielleicht laufen manche Dinge auch dynamische­r ab, als wir vermuten.“

Am Mittwoch wird die Aktionsgru­ppe zu einer Besprechun­g zusammenko­mmen, bei der dann auch das Schreiben des Bürgermeis­ters Thema sein wird.

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FOTO: AKTIONSGRU­PPE KLIMAENTSC­HEID Artur Baumann (ganz links in der roten Jacke) hat Mitstreite­r gefunden (von links): Andrea Keller, Ilse Kühn, Paul Dreher, Klaus Kühn und Martin Grimm.

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