Feuerwehr-Präsident bleibt ein Ehrenamt
Kreisverbände lehnen Satzungsänderung ab, es wird aber mehr Stellvertreter geben
- Der Aufstand hat sich gelohnt, findet Fritz Frey. Bei einer Klausurtagung des Landesfeuerwehrverbands Ende Februar haben er und zahlreiche andere Vorsitzende von Kreisfeuerwehrverbänden eine geplante Satzungsänderung und die mögliche Wahl eines hauptamtlichen Verbandspräsidenten verhindert. Eine Entscheidung, von der die Gemeinden im Landkreis profitieren.
„Bombastisch positiv“, bewertet der Vorsitzende des Tuttlinger Kreisfeuerwehrverbandes das Ergebnis der Klausurtagung. Er habe im Vorfeld nicht erwartet, dass „sich die Raupe in einen Schmetterling verwandelt“, sagt er. Durch kontroverse Diskussionen der letzten Monate hätte sich der eine oder andere Kreisfeuerwehrverband „überlegt, was auf dem Spiel steht.“
Ein Rückblick: Eigentlich hatte der Landesfeuerwehrverband im Oktober des vergangenen Jahres in Singen die Satzungsänderung, einen hauptamtlichen Präsidenten wählen zu dürfen, beschließen oder – wie Frey sagt – durchdrücken wollen. Damit wäre wohl auch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge notwendig geworden, meint er. Doch daraus wurde nichts, der Tagesordnungspunkt wurde abgesetzt. Bei einer Klausurtagung im Februar sollte das Thema grundlegend beraten werden.
Dies, sagt Frey, war der Fall. Man habe ergebnisoffen beraten. Durch den Einsatz eines externen Moderators sei die Stimmung auch angenehm gewesen. Letztlich sei die Frage, wie sich der Landesfeuerwehrverband an der Spitze zukunftssicher aufstellt, eindeutig beantwortet worden. Die Mehrzahl der Stimmberechtigten habe sich für die Lösung mit einem ehrenamtlichen Präsidenten ausgesprochen.
Das bestätigt auch Frank Knödler, der das Amt des Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes 25 Jahre inne hat und bis zum Herbst noch weiterführt. Er legt in der Diskussion aber Wert auf die Feststellung, dass es bei der Satzungsänderung darum gegangen sei, optional und nicht verpf lichtend einen hauptamtlichen Präsidenten wählen zu dürfen. Außerdem sei die Satzungsänderung auch wegen dem Bereich Jugendfeuerwehr nicht beschlossen worden.
Änderungen an der Verbandsspitze wird es in der Nach-Knödler-Ära
dennoch geben. „Es war unstrittig, dass wir die Arbeit und die Geschäftsfelder demnächst besser verteilen müssen“, sagt Knödler. Deshalb werden am 19. Oktober in Sinsheim auch nicht nur ein neuer Präsident, sondern auch drei weitere Vizepräsidenten gewählt. Damit erhöht sich die Anzahl der Stellvertreter von aktuell zwei auf vier.
Wer dann Präsident wird, steht noch nicht fest. Bewerber können bis zum 30. April ihren
Hut schon mal in den Ring werfen. Dieses Datum, so macht Knödler deutlich, sei aber nicht mit einer Frist gleichzusetzen. „Man kann sich noch bis zur Stunde der Wahl melden“, sagt der scheidende Präsident. Bei einer Gremiensitzung Anfang Juli in Dorhan werde man die bisherigen Kandidaten sichten. Eine Wahl findet da aber nicht statt, versichert Knödler. Die Ausschreibung soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.