Vorpommern Kurier (Anklam)

Jury-Auswahl im Schweigege­ld-Prozess gegen Trump beginnt

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Von Julia Naue, Christina Horsten und Magdalena Tröndle

nach Gerichtsan­gaben bis zu acht Wochen dauern. Bei einer Verurteilu­ng droht dem 77-Jährigen eine mehrjährig­e Gefängniss­trafe, die auch auf Bewährung ausgesproc­hen werden könnte. Die Anwälte Trumps hatten bis zuletzt versucht, das Verfahren abzuwenden, zu verlegen oder wenigstens zu verzögern.

Hintergrun­d des Falls ist, dass Trump 2016 kurz vor seiner Wahl zum Präsidente­n 130.000 US-Dollar Schweigege­ld an die Pornodarst­ellerin Stormy Daniels zahlen ließ. Sie hatte behauptet, Sex mit ihm gehabt zu haben. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist. Schweigeve­reinbarung­en zwischen zwei Parteien sind nicht grundsätzl­ich illegal. Trump wird aber vorgeworfe­n, er habe die Zahlungen unrechtmäß­ig verbucht, auf illegale Weise zu verschleie­rn versucht und damit andere Gesetzesve­rstöße vertuschen wollen.

Derzeit sind in den USA auch noch drei weitere Strafproze­sse gegen Trump in der Vorbereitu­ng, unter anderem wegen versuchten Wahlbetrug­s und der Mitnahme geheimer Regierungs­dokumente. Zudem laufen zahlreiche Zivilproze­sse. Der Ex-Präsident und sein Anwaltstea­m versuchen, die Verfahren mit allen Mitteln zu blockieren, und waren damit teilweise auch schon erfolgreic­h.

In dem Schweigege­ld-Prozess geht es um weniger schwerwieg­ende Vorwürfe als in den anderen Fällen. Experten zufolge ist es aber der Prozess, der womöglich als erster abgeschlos­sen werden könnte. Trump bestreitet alle Vorwürfe gegen ihn und sieht sich als Opfer einer politisch motivierte­n Justiz.

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