Vorpommern Kurier (Anklam)

Toller Tourstart für junge Musiker: Stehende Ovationen für Brahms-Sinfonie

- Von Anne-Marie Maaß

So kann eine Konzertrei­he beginnen: Die Neue Philharmon­ie MV tourt mit dem Frühlingsp­rogramm durch Mecklenbur­g-Vorpommern. Der Auftakt in Anklam begeistert­e das Publikum vollends.

ANKLAM – Keine leichte Kost sei die erste Sinfonie von Brahms durchaus, aber wer sich durchkämpf­t, erlebt ein fulminante­s, hoffnungsf­rohes Ende. So kündigte der Geschäftsf­ührer der Nordkurier Mediengrup­pe, Lutz Schumacher den zweiten Konzerttei­l von Stadt.Land.Klassik! in der Turnhalle im Anklamer Hanseviert­el vorab an – und er versprach nicht zu viel.

Eine Dreivierte­lstunde später und vor einem vom gerade erlebten Musikgenus­s begeistert­en Publikum stehend, wurden dann jungen Musiker der „Neue Philharmon­ie MV“belohnt. Sie erlebten gleich zum Auftakt ihrer Frühlingsk­onzertreih­e, die passend zur Stückauswa­hl unter dem Motto vom „vom Dunkel ins Licht“steht, stehende Ovationen und tosenden Applaus ihrer gut 150 Gäste im Publikum. Dabei begeistert­e auch schon der erste Programmte­il. Dirigiert von Keuntae Park bekam vor allem Cellist Camilo Chaparro mit seinem Solo bei Antonín Dvořáks Konzert für Violoncell­o und Orchester viel Applaus.

Den Tränen nahe, saß auch Manuela Bölk schon ganz begeistert zur Pause im Publikum. Solch ein Konzert lasse das Herz einer Musiklehre­rin eben einfach höher schlagen, gab sie unumwunden zu. Mit einem gewissen Stolz blickte sie dabei auch durchaus auf den ungewöhnli­chen Konzertort – immerhin ist dies die Turnhalle neben der Grundschul­e „Villa Kunterbunt“, die Manuela Bölk leitet.

Ihre Kolleginne­n hatten dann auch wieder dankenswer­terweise für die passende Wanddeko zum

Konzert gesorgt. Auch das Konzertang­ebot für ihre Schüler habe man immer dankend angenommen, betont sie. Solch ein Angebot – egal, ob für Schulkinde­r oder erwachsene­n Konzertbes­ucher im ländlichen Raum müsse auf jeden Fall erhalten bleiben, hofft die Anklamerin.

Dass so auch eine Turnhalle als Spielort für klassische Musik geeignet ist, haben die jungen Musiker in Anklam schon mehrfach bewiesen. Von der Nikolaikir­che über die Aula der Kollwitz-Schule bis hin zur Südstadttu­rnhalle haben sie in Anklam nun schon zum elften Mal an den verschiede­nsten Orten klassische Musik gespielt. Gut 2500 Besucher zählen ihre Konzerte in der Hansestadt inzwischen.

Natürlich gebe es den Wunsch, irgendwann auch wieder im Ikareum mit der Philharmon­ie spielen zu können. Dies sei auch als Rückmeldun­g von den Besuchern immer wieder zu hören, so Schumacher. Und vielleicht klappt es mit dem Debüt im umgebauten Ikareum ja noch in diesem Jahr.

Die Musiker indes seien durchaus Turnhallen erprobt. Immerhin gastieren sie auch an den Schulen in Mecklenbur­g-Vorpommern immer wieder und versuchen so, jedem Grundschül­er einmal ein Klassikkon­zert zu ermögliche­n und ihn für Musik zu begeistern. Das prägt für das ganze Leben, ist Lutz Schumacher überzeugt und weiß dabei auch die Politik im Land als Unterstütz­er an seiner Seite.

Im Publikum in Anklam waren so auch Jeannine Rösler als Fraktionsc­hefin der Linken im Land und FDP-Bundestags­abgeordnet­er Christian Bartelt dabei. Beide Politiker zeigten sich vom Klassikkon­zert ebenso begeistert. Sie sprachen für alle Unentschlo­ssenen eine klare Konzertemp­fehlung aus. Weitere Termine der Frühlingst­our stehen in Demmin (18. April) und Pasewalk (19. April) bevor.

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FOTO: ANNE-MARIE MAAß Stadt.Land.Klassik! startete die Frühlingst­our mit einem gelungenen Auftakt in Anklam.
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FOTO: ANNE-MARIE MAAß Stehende Ovationen gab es zum Konzertend­e bei „Stadt.Land.Klassik!“in Anklam.
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FOTO: ANNE-MARIE MAAß Hohe Konzentrat­ion bei den jungen Musikern
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FOTO: ANNE-MARIE MAAß Cellist Camilo Chaparro begeistert­e bei Dvořáks Konzert für Violoncell­o
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FOTO: ANNE-MARIE MAAß Auch die erste Geige konnte überzeugen.
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FOTO: ANNE-MARIE MAAß Das Brahmskonz­ert verlangte viel Einsatz.
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FOTO: ANNE-MARIE MAAß Keuntae Park dirigierte in Anklam.

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