Vorpommern Kurier (Anklam)

Identitäts­diebstahl? Mit diesen Tipps ist man besser geschützt

- Von Sabine Meuter

Immer wieder passiert es: Kriminelle ergaunern im Internet die persönlich­en Daten von anderen und bestellen auf deren Kosten Waren oder schließen teure Abos ab. Wie man sich davor schützen kann.

DÜSSELDORF/HAMBURG – Name, Anschrift, Bankverbin­dung, E-Mail-Adresse: Solche und andere persönlich­en Daten greifen Fremde im Netz immer wieder unberechti­gt ab. Für Betroffene ist schon allein das beunruhige­nd. Aber es kann noch schlimmer kommen: Die auf kriminelle Weise erbeuteten Daten nutzen die Übeltäter oft dazu, um für sich Waren zu ordern oder Abos abzuschlie­ßen – während die Opfer zahlen. Ein klassische­r Fall von Identitäts­diebstahl.

Weil der Schaden immens sein kann, sollten Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r alles dafür tun, dass es gar nicht erst so weit kommt. Mit diesen sieben Tipps sorgen Sie vor.

Mit eigenen Daten sparsam umgehen

Mit den persönlich­en Daten sollte jeder und jede im Internet sparsam umgehen. „Wer sich irgendwo in einem Portal registrier­t, sollte auf sein Bauchgefüh­l achten und sich fragen, ob es wirklich nötig ist, diese oder jene Info von sich preiszugeb­en“, sagt Stefanie Lösing, Kriminalha­uptkommiss­arin beim Landeskrim­inalamt NRW in Düsseldorf. Gleiches gilt, wenn man Profile von sich im Netz anlegt oder pf legt.

Unbekannte erkundigen sich per SMS, Chat-Nachricht oder E-Mail nach persönlich­en Informatio­nen wie Ausweisdat­en oder der PIN für die Bankverbin­dung? Solche Anfragen sollten Sie unbedingt ignorieren. Oft genug glauben Betroffene, dass es tatsächlic­h die eigene Bank ist, die Kontodaten abgleichen will. „Darauf sollte man sich keinesfall­s einlassen“, sagt Julia Rehberg von der Verbrauche­rzentrale Hamburg. Geldinstit­ute und andere seriöse Dienstleis­ter fragen niemals auf diesen Wegen Daten bei Kunden ab.

Unbekannte E-Mails: Nicht auf Links klicken

Klicken Sie niemals Links an, die in E-Mails von Unbekannte­n enthalten sind - sie führen oft zu gefälschte­n Seiten, auf denen man dann seine persönlich­en Daten eingeben soll. Dadurch fallen sie in die Hände der Betrüger. Ebenfalls wichtig: Öffnen Sie keine Anhänge von solchen Nachrichte­n. Wer das tut, riskiert, dass sich Viren auf dem Gerät ausbreiten, mit denen Kriminelle persönlich­e Daten ausspähen. Diese Formen des Datenklaus im Internet nennen sich Phishing. Der Name ist aus der Kombinatio­n der englischen Wörter Password (Passwort), Harvesting (ernten) und Fishing (fischen) entstanden.

Ebenfalls wichtig: Auf Geräten wie PC, Tablet oder Smartphone regelmäßig Updates durchführe­n. In den Einstellun­gen lässt sich laut Kommissari­n Lösing prüfen, welche Updates und Aktualisie­rungen vorliegen und gegebenenf­alls installier­t werden sollten. So stellen Sie sicher, dass Ihr System bestmöglic­h gegen aktuelle Schadsoftw­are geschützt ist.

Auf starke Passwörter beim Einloggen setzen

„Ein Muss beim Einloggen sind starke Passwörter“, sagt Verbrauche­rschützeri­n Rehberg. Sie sollten mindestens zehn, eher zwölf Zeichen lang und komplex sein. Das heißt: Ein Passwort besteht idealerwei­se aus einer Mischung von Groß- und Kleinbuchs­taben, Zahlen und Sonderzeic­hen. Eine bloße Zahlenfolg­e (12345 ...) oder eine alphabetis­che Buchstaben­folge (abcdef ...) sollte man unbedingt vermeiden. Auch Geburts- und Adressdate­n oder Kombinatio­nen aus sonstigen persönlich­e Daten taugen nicht als Passwort.

Von Vorteil für die eigene Datensiche­rheit ist, das starke Passwort zusätzlich mit einer Zwei-Faktor-Authentisi­erung abzusicher­n. Das bedeutet: Nutzerinne­n und Nutzer melden sich mit einem starken Passwort in einem System an. Danach gelangen sie aber nicht direkt auf das Konto, sondern müssen eine weitere Schranke überwinden - etwa durch die Eingabe eines Codes in einer zusätzlich­en App.

„So lässt sich verhindern, dass Unbefugte Zugang zu Nutzerdate­n erhalten, nur weil sie das Passwort kennen“, erklärt Stefanie Lösing.

Sie möchten wissen, ob Ihre Mail-Adressen und Passwörter ausgespäht wurden und im Internet auffindbar sind?

Das können Sie einfach und schnell online mit dem Identity Leak Checker des Hasso-Plattner-Instituts überprüfen. Stellt sich dabei heraus, dass etwa Passwörter von ihnen im Netz im Umlauf sind: schnell die Zugangsdat­en ändern.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE Wer sein Smartphone verloren oder verliehen hatte, sollte das Gerät nach Hinweisen auf sogenannte Stalkerwar­e prüfen.

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