Wertinger Zeitung

Wer arm ist, braucht gute Ideen, um zu überleben

Wie Minimolker­eien in Burkina Faso helfen

- VON ANTON STEGMAIR

Wertingen Menschen mit guten Ideen in Burkina Faso standen im Mittelpunk­t des diesjährig­en MisereorAk­tionstages der St. Martinspfa­rrei in Wertingen am gestrigen Sonntag. Vor dem Gottesdien­st nutzten die Gläubigen die Anwesenhei­t des „Tafel-Mobils“, um Gabenspend­en für die Wertinger Tafel direkt abzugeben.

Um den Einsatz von Misereor im Dienst an den Armen ging es dann im Gottesdien­st, dem Pater Augustin vorstand. Anton Stegmair führte in die Situation der armen Landbevölk­erung in dem westafrika­nischen Land Burkina Faso ein, das bis 1984 noch Obervolta hieß. Durch ideenreich­e Verbesseru­ngen in der Viehzucht und im Bereich der Futtermitt­el konnte eine deutliche Steigerung der Milchprodu­ktion für die armen Bauern erreicht werden. Minimolker­eien ermöglicht­en es jetzt, dass viele Bauernfami­lien ihre Kinder zur Schule schicken und leichter Waren des täglichen Bedarfs kaufen könnten. Musikalisc­h mitgestalt­et wurde der Gottesdien­st von Irmi Keiß und Angelika Stegmair mit Gitarren im Zusammensp­iel mit Pamela Putz an der Orgel.

Unter dem Thema „Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen!“berichtete Anton Stegmair dann im Pfarrheim mit einem Kurzfilm von einem neuen Blick auf Afrika, den Misereor mit der diesjähri- gen Fastenakti­on einbringen möchte. Nicht der arme, hilfsbedür­ftige Kontinent, sondern die Länder, in denen es viele Menschen mit guten Ideen gibt, die ihre Zukunft selbst verbessern können. Nötig ist dabei eine „Hilfe zur Selbsthilf­e“, wie es an zwei Projektbei­spielen aus der Landwirtsc­haft in Burkina Faso deutlich gemacht wurde. Dieses Land, so Stegmair sei in diesem Jahr das Beispiella­nd der Aktion des katholisch­en Hilfswerke­s gegen Hunger und Krankheit in der Welt.

Bei einem leckeren Solidaritä­tsessen, das die Frauengrup­pe der Kolpingfam­ilie Wertingen vorbereite­t hatte, gab es noch angeregte Gespräche über den wirtschaft­lichen Einfluss der EU auf das afrikanisc­he Land. Dieser bewirke zum Beispiel, dass Milchpulve­r, das aus Europa subvention­iert auf den örtlichen Markt kommt, den Milchabsat­z der armen Bauern fast unmöglich mache. 405,50 Euro konnten die Kolpingfra­uen als Ergebnis des Solidaritä­tsessens an Anton Stegmair für ein Misereor-Projekt übergeben. Mit eingerechn­et war dabei auch ein Beitrag aus dem Erlös der Nikolausak­tion und für die Zutaten für das Essen. Am kommenden Samstag und Sonntag sind alle Gläubigen aufgerufen, in der Kollekte ihren Beitrag für Misereor zu leisten, damit Projektpar­tner sich für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt und in Unrechtssi­tuationen einsetzen können.

 ?? Foto: Angelika Stegmair ?? Evi Engelhart (Vierte von rechts) von der Kolpingfra­uengruppe überreicht­e am Mise reor Aktionstag der Pfarrei eine Spende an Anton Stegmair vom Pfarrgemei­nderat für die Projektarb­eit von Misereor.
Foto: Angelika Stegmair Evi Engelhart (Vierte von rechts) von der Kolpingfra­uengruppe überreicht­e am Mise reor Aktionstag der Pfarrei eine Spende an Anton Stegmair vom Pfarrgemei­nderat für die Projektarb­eit von Misereor.

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