Emersacker investiert in die Kleinsten
Der Zeitplan für die Erweiterung des Kindergartens steht. Doch die Gemeinde braucht noch eine Übergangslösung
Emersacker Die Einnahmesituation in Emersacker ist gut – aber es stehen auch viele Baumaßnahmen an. Die Gemeinde investiert vor allem in die Kinderbetreuung.
Der Gemeinderat hat die Haushaltssatzung, die in den vergangenen Sitzungen ausführlich vorbesprochen wurde (wir berichteten), nun beschlossen. In der jüngsten Sitzung ging es dann auch um die Details für die Krippen- und Kindergartenerweiterung.
Für den Bau der zweiten Krippengruppe hatte Bürgermeister Michael Müller gute Nachrichten: Die Regierung von Schwaben habe die Förderbarkeit festgestellt. Somit kann mit dem Bau nun begonnen werden. Die Ausschreibungen für die Erweiterung der bestehenden Krippe sind bereits abgeschlossen. Die eingegangenen Angebote werden nun vom Architektenbüro geprüft und Vorschläge zur Vergabe der Aufträge erarbeitet.
Zum Kindergartenan- und -umbau hat mittlerweile ein Gespräch mit dem Amt für Denkmalschutz stattgefunden. Nach den Vorstellungen der Behörde sollten die Ecken des Klostergebäudes sichtbar bleiben und das Dach des geplanten Aufzugs optisch noch verbessert werden. Auch die Umbaumaßnahmen im Inneren des Klosters wurden besprochen.
Mit einem ambitionierten Terminplan will der Gemeinderat nun den neuen, sanierten Kindergarten auf die Zielgerade bringen. Laut Bürgermeister Müller soll dem Gemeinderat Ende Juli die Bauplanung vorliegen, sodass nach der Sommerpause der Bauantrag beschlossen werden kann.
Für den Winter sind die Ausschreibungen und für Frühjahr 2018 der Spatenstich für den Neubau anvisiert. Nach einer Bauzeit von etwa einem Jahr soll der Kindergarten in den Neubau umziehen, dann können die Räumlichkeiten im Kloster saniert werden. Die Fertigstellung des gesamten Projekts soll im Herbst 2019 sein.
Weil der Kindergarten voll besetzt ist und es in den Räumen eng wird, will der Rathauschef im Gespräch mit dem Landratsamt vorschlagen, dass die 17 Krippenkinder, die im Herbst in den Kindergarten wechseln werden, vorübergehend als Kindergartengruppe in der zu diesem Zeitpunkt nicht voll besetzten Krippe betreut werden können. Dies würde zu einer erheblichen Entzerrung im Kindergartenbetrieb führen, sagte er. Eine Firma hatte angeboten, zwei Wohncontainer gegen die Platznot im Kindergarten zur Verfügung zu stellen. Der Gemeinderat lehnte dies aber mit einer Stimme Enthaltung ab.
Müller berichtete außerdem von einem Gespräch mit dem Kindergarten-Elternbeirat, zu dem er gebeten worden sei.
Unter anderem seien die Eltern nicht mit dem Mittagessen für ihre Kinder zufrieden. Müller stellte klar, dass der Anbieter für die Gemeinde keine Rolle spiele, solange die Eltern die Kosten für Essen und Lieferung tragen würden.
Gemeinderat Andreas Ehinger rügte im Nachgang, dass das Gremium immer „vor vollendete Tatsachen“gestellt werde. Man höre Dinge zum ersten Mal und solle dann binnen weniger Minuten Entscheidungen darüber fällen. Der Bürgermeister entgegnete, er gäbe lediglich Informationen weiter, die er selbst erst zwei Abende zuvor erhalten habe.
Er betrachte es als Service, alles, was er mit den Eltern besprochen habe, auch dem Gemeinderat mitzuteilen. Außer bezüglich des Containers seien vom Gemeinderat hier keine Entscheidungen nötig gewesen.
Gespräch mit dem Denkmalamt Wohncontainer abgelehnt