An der Kiesgrube wird abgebaut
Gemeinde will das Material verkaufen. Baugebiet wird 2017 noch erschlossen
Binswangen Was die Spaziergänger im Donauried bei Binswangen schon lange entdeckt haben, erläuterte Bürgermeister Anton Winkler in der Binswanger Bürgerversammlung. Derzeit wird in der Gemeindekiesgrube Kies abgebaut. Allerdings nicht durch die Gemeinde Binswangen selbst, die das in den Jahren 1954 bis 1974 als Gewerbe betrieben hat. Bürgermeister Winkler erläuterte: „Der Kiesabbau wäre für die Gemeinde zu aufwendig.“Wenn das Material dann noch lange liege, werde es verunreinigt. Dazu komme der Abfall der Badegäste. Nachdem die Genehmigung demnächst abgelaufen wäre, entschlossen sich die Gemeindevertreter zu einer Ausschreibung und zum Verkauf des Materials, das nun abgebaut wird.
Auch in Binswangen selbst tut sich einiges. Die Inlinersanierung des Kanals in der Römerstraße, am Mustergarten, der Bergstraße und der Schertlinstraße wurde durchgeführt. Die Verschleißschicht auf der Straße am Lindenbühl soll Ende April/Anfang Mai aufgebracht werden. Die Sirene wird demnächst vom Gasthaus Adler aufs Feuerwehrhaus verlegt. Drei Gewerbebetriebe siedeln sich im neuen Gewerbegebiet an sowie eine Physiotherapiepraxis am Keltenweg.
2017 wird das Baugebiet an der Zollstraße erschlossen. Bauplätze habe die Gemeinde allerdings keine mehr zu verkaufen. Bürgermeister Winkler stellte klar: „Wir brauchen Grundstücke, um weitermachen zu können. Die zu bekommen ist nicht so einfach.“
Im Rahmen der Dorferneuerung wird voraussichtlich ab Mitte Mai im Gässle gebaut. Der Bürgermeister hofft, dass die Kanal- und Straßenbauarbeiten bis Ende des Jahres abgeschlossen werden können. Walter Raschke, der örtliche Vertreter der Teilnehmergemeinschaft, erläuterte den derzeitigen Stand der Dorferneuerung.
Nachdem die Fördersumme bei der Anordnung im Jahr 2012 bei 1,1 Millionen Euro lag, wurde sie 2015 auf 1,24 Millionen Euro erhöht. Die zweite Erhöhung im Jahr 2017 betrug 60000 Euro. So fließen im Rah- men der Dorferneuerung insgesamt 1,3 Millionen Fördergelder nach Binswangen. Das Gässle kostet voraussichtlich 266 000 Euro, die Förderung beträgt 133 000 Euro. Den Rest trägt die Gemeinde, welche einen Teil auf die Anlieger umlegen wird.
Beim Tagesordnungspunkt Wünsche und Anträge fragte Christian Mordstein, ob es eine Möglichkeit gäbe, die Verengung im Gässle zu beseitigen. Bürgermeister Winkler erläuterte, dass das nur mit dem Einverständnis des Anliegers umgesetzt werden könne, das hier nicht vorliege.
In der weiteren Diskussion bestätigte sich das. Für den geplanten Spielplatz der Gemeinde sind 34 000 Euro veranschlagt, auch hier gibt es die Hälfte als Zuschuss.
Nichts mit der Dorferneuerung zu tun hat der Umbau des ehemaligen VR-Gebäudes. Hier soll eine barrierefreie Gemeindekanzlei entstehen. Im Obergeschoss, wo sich derzeit die Gemeindekanzlei und das Sitzungszimmer befindet, ist eine Wohnung und Platz für das Archiv vorgesehen. Das Geld dafür habe die Gemeinde derzeit nicht, meinte Winkler mit Hinweis auf die Haushaltslage. Die Verschuldung lag Ende 2016 bei 2,7 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2068,98 Euro entspricht bei 1308 Einwohnern.
Theo Sendlinger wollte wissen, wann die Holzmasten der Telekom abgebaut werden. Hier konnte Bürgermeister Anton Winkler keine Antwort geben, nachdem dies Sache der Telekom sei, die das bei den Straßenbaumaßnahmen nicht mitgemacht habe.
Reinhard Wiedemann und Carola Hegele fragten nach, ob eine Geschwindigkeitsbegrenzung bei der Einmündung der Dillinger Straße in die Staatsstraße möglich wäre. Einerseits überqueren viele Radfahrer - auch Kinder - die Straße, um auf den Radweg zu kommen. Außerdem kommen landwirtschaftliche Fahrzeuge nur langsam heraus, was vor allem für schnell heranfahrende Motorradfahrer gefährlich sei. Da es sich um eine Staatsstraße handelt, ist die Gemeinde hier allerdings nicht zuständig, sondern das Staatliche Bauamt in Krumbach.