Wertinger Zeitung

Landkreis kam auf 238000 Übernachtu­ngen

Gewerkscha­ft NGG ist gegen längere Arbeitszei­ten in Hotels

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Landkreis Solide Zahlen im heimischen Tourismus: Der Landkreis Dillingen bleibt Angaben der Gewerkscha­ft „Nahrung Genuss Gaststätte­n“(NGG) zufolge bei Urlaubern und Geschäftsr­eisenden ein beliebtes Ziel. Auf rund 238 000 Gäste-Übernachtu­ngen kam der Landkreis im vergangene­n Jahr – 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die NGG bezieht sich dabei auf Beherbergu­ngszahlen des Statistisc­hen Landesamts.

Die ganze Tourismus-Region Bayerisch-Schwaben verzeichne­te danach rund 2,9 Millionen Übernachtu­ngen. Das ist ein Plus von 1,4 Prozent. „An der guten Bilanz haben die Beschäftig­ten in Hotels, Pensionen und Gaststätte­n einen enormen Anteil“, betont NGG-Geschäftsf­ührer Tim Lubecki. Weil die Belastung für sie jetzt schon sehr groß sei, sind seiner Meinung nach Forderunge­n nach immer längeren Arbeitszei­ten „vollkommen fehl am Platz“.

Der Deutsche Hotel- und Gaststätte­nverband hatte wiederholt gefordert, die tägliche Höchstarbe­itszeit durch ein maximales Wochenpens­um zu ersetzen. Die NGG Schwaben aber spricht von einem „Irrweg“. Die Gewerkscha­ft befürchtet, dass nach diesem Vorschlag der Arbeitgebe­r extrem lange Schichten möglich sind. „Ein 14-Stunden-Einsatz an der Rezeption oder im Ausschank haun aber jedem die Füße weg“, so Lubecki.

Der Umsatz stieg an, die Anzahl an Arbeitern kaum

Ob die Betriebe solche Arbeitszei­ten bräuchten, sei fraglich. Flexibilit­ät habe für die Gastro-Mitarbeite­r auch im Landkreis Dillingen schon immer zum Job gehört. Andernfall­s hätten die Übernachtu­ngsbetrieb­e dort kaum so viele Menschen empfangen können wie im vergangene­n Jahr – so seine Argumentat­ion. „Die Umsätze im bayerische­n Gastgewerb­e steigen seit Jahren kräftig an. Statt den Arbeitsdru­ck weiter zu erhöhen, ist es Zeit, mehr Menschen einzustell­en und die Leistung der Beschäftig­ten stärker anzuerkenn­en“, so der Gewerkscha­fter.

Allein im vergangene­n Jahr stieg der Umsatz in bayerische­n Beherbergu­ngsbetrieb­en nach amtlicher Statistik um 4,7 Prozent an – die Zahl der Beschäftig­ten in der Branche wuchs lediglich um 1,5 Prozent. (dz)

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Foto: Fotolia

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