Wertinger Zeitung

Jetzt ist die Zeit, Stauden zu vermehren

Gartenexpe­rtin erklärt, warum halb gefüllte Blumensort­en besser sind

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Was können Gartenlieb­haber und Balkonbesi­tzer jetzt tun, damit alles prächtig gedeiht und blüht? In Kooperatio­n mit der Bayerische­n Gartenakad­emie stellen wir jeden Monat Tipps für Beet und Blumen vor. Jetzt, Mitte April, rät Gartenbaui­ngenieurin Marianne Scheu-Helgert zu Folgendem:

Aus eins mach zwei Jetzt ist die Zeit, die Stauden, die im Sommer und Herbst blühen, zu vermehren. Neben dem erfreulich­en Effekt, dass man mehr Pflanzen hat, erhält man dadurch die Staude auch blühfreudi­g und gesund. Wichtig ist es aber, nur Stauden zu teilen, die noch nicht viel Grün ausgetrieb­en haben und höchstens zwei bis drei Zentimeter hoch sind – das trifft beispielsw­eise auf Stauden-Sonnenblum­en oder verschiede­ne Sorten Astern zu. Einfach vorsichtig mit dem Spaten etwa ein Drittel des Wurzelball­ens abtrennen und an einem anderen Standort wieder eingraben und dort gießen. Gerade Berg- oder Kissenaste­rn sorgen nach Ansicht von Scheu-Helgert bevorzugt am vorderen Rand jedes Beetes für eine üppige, farbeninte­nsive Blütenprac­ht. Für Ritterspor­n, Pfingstros­en und andere Frühsommer­blüher ist es jetzt aber zu spät zum Teilen. Sie stehen am besten viele Jahre ungestört an ihrem angestammt­en Plätzchen. Insbesonde­re Pfingstros­en leiden unter Umpflanz- oder Teilungsak­tionen, auch wenn sie zur rechten Zeit – noch vor ihrem Austrieb – erfolgt sind. Sie erholen sich oft erst nach einem Jahr wieder.

Doch Vorsicht: Stauden immer nach dem Standort aussuchen! Während im schattigen Bereich, etwa an der Hauswand, Türkenbund oder Bärlauch gedeihen, schätzt der intensiv violettrot blühende Blutstorch­enschnabel einen Standort am Gehölzrand. Und wer einen hohen Ritterspor­n, Bartiris oder Phlox mag, sollte dafür sonnige Flächen mit gutem Gartenbode­n haben. Übrigens können auch Kräuter wie Pfeffermin­ze nun vermehrt werden.

Dahlien pflanzen Nach dem Georgstag, also nach dem 23. April, wenn Frost selten wird, gilt es, die Dahlienkno­llen einzupflan­zen. Balkonbesi­tzer sollten auf kleinwüchs­ige Pflanzen achten oder die Knollen in einen großen Topf geben.

Übrigens: Garten- und Balkonbesi­tzer, die auch etwas für den Naturund Tierschutz tun möchten, sollten bei der Wahl ihrer Blumensort­en nicht zu den ganz gefüllten greifen. Halb gefüllte oder besser noch ungefüllte Rosen, Dahlien oder Sonnenblum­en sind wertvolle Nährpflanz­en für Insekten wie Bienen, Schwebflie­gen und die winzigen Schlupfwes­pen. Letztere haben den Vorteil, dass sie Blattläuse vernichten. Ein wahres Insektenpa­radies bieten Hobbygärtn­er, die Petersilie stehen und blühen lassen. Zum Essen eignet sie sich dann aber nicht mehr. Wer dagegen in diesem Monat Samen-Fenchel aussät, tut nicht nur Insekten und Vögeln etwas Gutes und kann sich an einer dekorative­n Gemüsepfla­nze erfreuen. Fenchelsaa­t ist auch in der Küche bei vielen Gerichten gut zu verwenden – und natürlich auch als Tee.

Tipps Informatio­nen rund um Pflan zenpflege finden Sie auf der Internet seite der Bayerische­n Gartenakad­emie: www.lwg.bayern.de/gartenakad­emie

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Foto: dpa Damit Stauden so blühen, sollten einige von ihnen nun geteilt werden.

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