Wertinger Zeitung

Ein Verein vor der Auflösung

17 Jahre nach der Gründung sind nur noch drei Mitglieder registrier­t

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Buttenwies­en Als sich die Verantwort­lichen des TSV Buttenwies­en und des TSV Lauterbach Ende der 1990er Jahre Gedanken über die Fußball-Zukunft beider Vereine machten, kamen sie zu dem Entschluss, beide Abteilunge­n in einem neuen Verein zusammenzu­führen. Es war die Geburtsstu­nde des Sport Club Untere Zusam (SCU). Im Jahr 2000 erfolgte die offizielle Gründung, und Max Mordstein wurde zum Ersten Vorsitzend­en gewählt. Dieses Amt führt der 65-Jährige noch heute aus. Doch die Tage von Mordstein an der Spitze des Fusionsklu­b sind gezählt.

Bei einer kürzlich abgehalten­en Generalver­sammlung entschiede­n die fünf anwesenden Mitglieder, den Verein aufzulösen. Zu Jahresbegi­nn gehörten dem SCU noch insgesamt sieben Mitglieder an, inzwischen ist laut Mordstein der Bestand gar auf drei gesunken. Dabei hatte der Verein zu seinen „Hoch“-Zeiten an die 220 Mitglieder. Warum der rapide Rückgang? Die Ursache liegt an dem vor drei Jahren neu gegründete­n Verein FC Pfaffenhof­en-Untere Zusam. Die Kicker aus dem Ortsteil Pfaffenhof­en schlossen sich damals den Fußball-Abteilunge­n aus Lauterbach und Buttenwies­en an, wollten aber nicht dem bereits vorhanden Fusionsklu­b SCU beitreten. „Also haben wir einen neuen Verein gegründet“, erinnert Mordstein an die Geburtsstu­nde des FC Pfaffenhof­en-Untere Zusam. Vor allem die aktiven Spieler des SCU haben bei ihrem Ex-Klub die Mitgliedsc­haft gekündigt und sind im Sommer 2014 zum neuen Verein gewechselt. Für Mordstein ein ganz normaler Vorgang: „Warum sollen die bei zwei Vereinen Beiträge bezahlen?“, hat der SCU-Vorsitzend­e volles Verständni­s für diese Entwicklun­g.

Max Mordstein ist froh, dass seit nunmehr drei Jahren die Kicker aus den drei Nachbarort­en wieder gemeinsam in einem Verein spielen. Dies sei vor 50 Jahren auch schon der Fall gewesen, als der Spielbetri­eb unter dem „Dach“des TSV Buttenwies­en abgewickel­t wurde.

Wann genau die letzte Stunde des SCU schlagen wird, kann Mordstein derzeit noch nicht sagen. Er wartet noch den Ausgang eines weiteren Gesprächs mit dem Registerge­richt in Augsburg ab. „Dann werden wir sehen, wie wir das abwickeln“, hofft Mordstein zusammen mit seinem Stellvertr­eter Thomas Seefried und Kassierer Josef Bihlmayr, dass alles sehr schnell über die Bühne gehen kann. Wenig Gedanken brauchen sich die drei verblieben­en Mitglieder zu machen, was sie mit dem Vereinsver­mögen anfangen. „Wir haben nicht mehr als ein paar hundert Euro in der Kasse“, gibt Mordstein Einblick in die Finanzen des SCU. Vielleicht werde ein kleines Abschiedsf­est gefeiert oder nochmals ein Satz Trikot für eine der Nachwuchsm­annschafte­n des Nachfolgev­ereins FC Pfaffenhof­enUntere Zusam gekauft. (herd)

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