Wertinger Zeitung

Die Binswanger Fischer begrünen den Kiesweiher

Wo früher eher Tristesse herrschte, soll nun eine schöne Naturoase geschaffen werden. Dafür legen sich die Binswanger Fischer richtig ins Zeug

- VON DANIEL DOLLINGER

Binswangen 15 Fichten, über 50 Stöcklinge, 30 Kilogramm Grassamen und Blumensame­n für rund 150 Quadratmet­er. Diese Menge hat der Fischereiv­erein Binswangen am Sonntagvor­mittag am Gemeindewe­iher verteilt.

Auf einer Fläche von rund 1500 Quadratmet­ern, so mutmaßt es Vorsitzend­er Gebhard Vögele, sollen die Pflanzen nur so sprießen. Die Idee dazu entstand, weil die Gemeinde am Weiher nun wieder Kies abbauen lässt und diese Fläche auf der gegenüberl­iegenden Seite dann entstand. Beim Bienenstam­mtisch, so erzählt es Erika Heindel, habe man darüber diskutiert und dann die Fischer mit ins Boot geholt. „Solche Aktionen gab es in der Vergangenh­eit immer wieder“, erklärt Vögele. Am Samstag wurde der Boden grob aufgelocke­rt, damit dann am Sonntag das Einsetzen der Bäume und Stöcklinge leichter gelingen konnte. Rund 20 Helfer waren schon früh auf den Beinen, um tatkräftig anzupacken. Dass der Sonntag eher ein ungewöhnli­cher Termin ist, weiß Vögele, aber er sagt: „Da haben einfach die meisten von uns Zeit.“Wichtig ist vor allem, dass die eingesetzt­en Pflanzen gut gewässert werden. Dass die niedrigen Temperatur­en den Bäumen schaden, das denkt Vögele nicht. „Die Stöcklinge lagerten schon längere Zeit draußen, denen macht das nichts aus. Und die Grassamen werden dadurch auch nicht zerstört.“In zwei bis drei Monaten, so sagt Vögele, werde man ein erstes Ergebnis sehen. „Wenn um die 80 Prozent wachsen, dann sind wir zufrieden damit“, erklärt der Vorsitzend­e.

Sorge hat Vögele nur, dass die Biber die eingesetzt­en Pflanzen zerstört. Dazu richten die Fischer kleinere Schutzvorr­ichtungen ein. Weniger Bedenken hat Vögele wegen der Badegäste. „Das sind in den letzten Jahren auch immer weniger geworden. Ein paar Unvernünft­ige gibt es aber immer“, sagt er. Das beobachten auch die Familien Reißler und Bucher, die im Besitz des Kieswerks Schnell sind. „Es ist ein großes Ärgernis, dass die Leute Feuerstell­en am Ufer errichten, oder ihren Müll liegen lassen“, so Helmut Reißler. Der Großteil der Badegäste räume zwar den Müll wieder auf, aber einige Wenige bleiben unbelehrba­r. Dabei ist das Campieren und das Feiern von Partys an den Weihern strengsten­s untersagt. Das Baden dort eigentlich auch, weil es sich um ein Betriebsge­lände handelt. Wo aber nicht mehr ausgegrabe­n wird, dort dulden die Familien Badegäste. Erst vor wenigen Wochen hat Reißler schon wieder die ersten Einweggril­ls gefunden. „Denen geht es gar nicht ums Baden, sondern mehr ums Feiern.“Und wenn dann sogar die Feuerstell­en vergraben werden und der Radlader dann den ganzen Dreck mit aufnimmt, sorgt das natürlich für Verärgerun­g bei den beiden Familien.

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Fotos: Daniel Dollinger Am Ufer des Binswanger Gemeindewe­ihers pflanzen die Mitglieder des Fischereiv­ereins Bäume und Gras an.
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Mit vereinten Kräften arbeiten die Fischer am Seeufer.

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