Ambulante Hilfe ist gefragt
Die Ökumenische Sozialstation im Landkreis betreut immer mehr Menschen
Die Nachfrage nach ambulanten pflegerischen Hilfen bei der Ökumenischen Sozialstation im Landkreis Dillingen nimmt immer mehr zu, gleichzeitig gestaltet sich die Suche nach qualifizierten Pflegefachkräften immer schwieriger. Im vergangenen Jahr betreute die Sozialstation wieder mehr Menschen. Mit ihren fünf ambulanten Pflegegruppen waren das grund- und behandlungspflegerisch 855 Patienten. Im Rahmen der ambulanten Krankenund Altenpflege wurden für die Kranken- und Pflegekassen insgesamt 792 549 pflegerische Leistungen erbracht. Dies entspricht einer Patientenzunahme von über neun Prozent.
Zur ordentlichen Mitgliederversammlung im Sozialzentrum St. Lukas begrüßte der Erste Vorsitzende Pfarrer Alois Roßmanith die Vertreter der zehn örtlichen Krankenpflegevereine. Geschäftsführer Siegfried Schmohel gab den Jahresbericht für 2016 bekannt. Die 47,0 vollen Planstellen waren 2016 mit 103 Mitarbeitern besetzt, im Rahmen der häuslichen Alten- und Krankenpflege ausschließlich mit examiniertem und staatlich anerkanntem Pflegepersonal. Insgesamt wurden von den hauptamtlichen Mitarbeitern 77 445 Arbeitsstunden zum Wohl der Patienten geleistet. Die Anzahl der professionellen Pflegeeinsätze durch Pflegefachkräfte bei Pflegebedürftigen, die von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt werden und Pflegegeld beziehen, beläuft sich 2016 auf 1491. Die jährliche Prüfung der Einrichtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen ergab in Folge ein Gesamtergebnis von 1,0.
Neben den ambulanten Diensten betreute die Sozialstation die Bewohner der Seniorenresidenz St. Martinsblick in Lauingen und die Seniorenwohnanlage Ludwigskaserne in Dillingen als Betreuungsträger. Die Ökumenische Sozialstation unterstützte die Gruppen „Pflegende Angehörige“und förderte die Initiativen der Hospizgruppen im Landkreis. Die 48 Dienstfahrzeuge der Sozialstation legten 2016 genau 418 445 Kilometer im ambulanten Dienst zurück. Die Mitarbeiter haben auch 2016 an externen berufsspezifischen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen. Die Personalaufwendungen betrugen im vergangenen Jahr 2318066 Euro. Die Rechnungsprüfung durch die gewählten Rechnungsprüfer Helmut Baumann und Hermann Mailänder sowie durch das Kreisrechnungsprüfungsamt ergaben keine Beanstandungen.
Der Haushalts- und Stellenplan 2017 wurde nach Erläuterung durch den Geschäftsführer in Höhe von 2 959 000 Euro einstimmig verabschiedet. Hauptziel des Vorstandes und der Geschäftsführung für das Jahr 2017 ist neben Arbeitsplatzsicherung und der zusätzlichen Personalgewinnung der Ausbau des Dienstes mit niederschwelligen zusätzlichen Betreuungs- und Entlastungsleistungen. Noch konnten die zusätzlichen pflegerischen Planstellen mit qualifiziertem examiniertem und staatlich anerkanntem Personal besetzt werden. Schmohel berichtete über die Neuerungen und die Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II, das ab 1. Januar dieses Jahres in Kraft getreten ist.
Als Dank und Anerkennung für langjährige Mitsorge und Mitarbeit in den Anliegen der Caritas wurde Monsignore Josef Philipp, 37 Jahre Erster Vorsitzender des Krankenpflegevereins Ziertheim und Gründungsmitglied der Ökumenischen Sozialstation im Landkreis Dillingen, mit der höchsten Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes, dem Ehrenzeichen in Gold, für sein engagiertes, soziales Wirken und seinen karitativen Einsatz durch den Ersten Vorsitzenden und CaritasPfarrer Alois Roßmanith und den Caritasratsvorsitzenden Siegfried Schmohel geehrt.
Pfarrer Alois Roßmanith dankte dem Personal der Sozialstation für seinen engagierten, sozialen Dienst, den Vorständen der Krankenpflegevereine, den 3650 Mitgliedern, den Spendern und den Kommunen, die diese Einrichtung noch unterstützen, für ihre finanzielle und ideelle Unterstützung. Die Krankenpflegevereine, aus den Pfarrgemeinden heraus entstanden, seien eine wesentliche Säule für den glaubwürdigen diakonischen Dienst der Gemeindemitglieder. Auch wenn nur ein kleiner Jahresbeitrag von derzeit sieben Euro erhoben werde, so sei das ein wichtiger, für Konstanz sorgender Beitrag an den Kranken und Pflegebedürftigen in den Pfarrgemeinden. Die Mitglieder eines Hauskrankenpflegevereins seien lebendige Beispiele einer solidarischen Verantwortung an Kranken. Die Hauskrankenpflegevereine haben in den vergangenen 39 Jahren mit über 745000 Euro an Fördermitteln in die Ökumenische Sozialstation eingebracht und damit auch defizitäre Bereiche wie Familienpflege, hauswirtschaftliche Versorgung und andere zeitaufwendige Pflege finanziert. (pm)