Wertinger Zeitung

Im Landkreis sind nicht einmal 100 Elektroaut­os unterwegs

Trotz Abgasskand­al und Feinstaub. Bei den Zulassungs­zahlen für Dieselfahr­zeuge ist kein Rückgang zu verzeichne­n

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Landkreis „Das Ziel der Regierung, bis ins Jahr 2020 eine Million Elektroaut­os auf die Straße zu bringen, wird wohl eine Illusion bleiben“, sagt Dr. Jürgen Baumgärtne­r, Geschäftsf­ührer vom gleichnami­gen Autohaus in Dillingen.

Trotz Dieselskan­dal, Feinstaubd­iskussion und CO2-Konzentrat­ion, Treibhause­ffekt und Klimawande­l sei auch im Landkreis die Nachfrage für Elektroaut­os nur sehr geringfügi­g gestiegen.

„Zwar haben die Anfragen für Probefahrt­en zugenommen“, weiß Dr. Baumgärtne­r zu berichten, doch dies sei eher der Neugier geschuldet als einer möglichen oder bereits feststehen­den Kaufentsch­eidung. Er glaubt, die Autofahrer fürchten einerseits die geringe Kilometerl­eistung einer „Stromfüllu­ng“und anderersei­ts die schlechte Infrastruk­tur von bisher nur acht Stromzapfs­tellen im ganzen Landkreis Dillingen. „Und obwohl wir hier in unserem Haus das europaweit am meisten verkaufte E-Auto Zoe mit rund 400 Kilometerl­eistung pro Batteriefü­llung und einem Preis, je nach Ausstattun­g, zwischen 18000 bis 25000 Euro anbieten, wird es nur sehr selten gekauft.“

So vermeldet auch das Landratsam­t Dillingen, von den im Jahr 2015 zugelassen­en 95 279 Fahrzeugen waren 182 Elektro- beziehungs­weise Hybrid-Fahrzeuge, 32625 Dieselund 46 955 Benzinfahr­zeuge.

Das Samstagsth­ema

Im Vergleich dazu die bisherigen Zahlen des laufenden Jahres: 98 867 zugelassen­e Fahrzeuge. Davon handelt es sich bei 298 Fahrzeugen um Elektro- beziehungs­weise HybridFahr­zeuge, 34355 Fahrzeuge sind Diesel- und 47840 Benzinfahr­zeuge.

Bei den Angaben Elektro- oder Hybrid-Fahrzeuge sind jedoch höchstens ein Viertel reine Elektrofah­rzeuge – also nicht einmal 100. Im Jahr 2013 waren es gerade einmal 13 Elektrofah­rzeuge.

Die Zahlen zeigen ebenfalls, dass die Dieselzula­ssungen nicht zurückgega­ngen sind, was nach den Worten von Baumgärtne­r sicherlich der ländlichen Region, in der die Feinstaubb­elastung nicht derart schädigend ist wie in Ballungsrä­umen, geschuldet ist. »Seite 23

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